Berlin soll ein türkisch-deutsches Museum bekommen. Die Privatinitiative soll eine bisherige Leerstelle in der bundesdeutschen Wissens- und Geschichtslandschaft füllen. „Über deutsch-türkeistämmige Verbindungen lässt sich weit mehr entdecken und erzählen, als viele vermuten“, sagte Initiatorin Gülsah Stapel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Seit mehr als 500 Jahren gebe es zwischen beiden Ländern einen vielfältigen Austausch in Kunst, Wissenschaft, Wirtschaft, Literatur, Musik und Alltag.
Bislang werde die gemeinsame deutsch-türkische Geschichte in Deutschland häufig nur auf die türkische Community und türkische Gastarbeiter reduziert, sagt Stapel. Der künftige Museums-Name TAM bedeute im Türkischen „ganz“ oder „genau so“.
Museum TAM: Crowdfunding-Kampagne sorgt für Startkapital
Die in Lübeck geborene Kulturforscherin Gülsah Stapel und ihre Mitinitiatorin Müge Avar werden bei der Museumsgründung von einem ehrenamtlich arbeitenden Team unterstützt. Darunter sind Museumsfachleute, Historiker, Kuratorinnen, Anwältinnen und Architekten. In einem ersten Schritt wurde in einer Crowdfunding-Kampagne das Startkapital zur Gründung einer gemeinnützigen GmbH als Rechtsform für das Museumsprojekt gesammelt.
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Via Spendenplattform betterplace wird nun um weiteres Geld unter anderem für den Aufbau einer Sammlung, Datenbank und Bibliothek sowie für ein Zeitzeugenarchiv geworben. Zudem hoffen die Initiatorinnen auf Sponsoren aus der Wirtschaft. Inhaltlich arbeitet das TAM-Team bereits an digitalen und Pop-up-Ausstellungen. In drei Jahren soll das Museum dann in Berlin einen festen Ort haben.