Der Antisemitismusbeauftragte der Bayerischen Staatsregierung, Ludwig Spaenle hat den verstorbenen Direktor des Jüdischen Museums München (JMM), Bernhard Purin gewürdigt. „Sein Tod ist ein großer Verlust für das jüdische Leben in Bayern und Deutschland“, sagte Spaenle in einer Mitteilung am Mittwoch. Purin habe den Blick auf die Vielfalt des jüdischen Lebens geöffnet. Er habe religiösen und sozialen Alltag dokumentiert und sichtbar gemacht. Der österreichische Kulturwissenschaftler Purin war in der vergangenen Woche mit 60 Jahren überraschend gestorben, wie am Dienstag bekannt wurde.
Spaenle erinnerte an Bernhard Purins Beitrag zur Gestaltung des Erinnerungsorts an die Opfer des Terroranschlags auf die israelischen Sportler 1972 in München, aber auch an die Initiativen zur Förderung des jüdischen Lebens im Rahmen des Jubiläumsjahrs 2021.
Der gebürtige Bregenzer Purin studierte empirische Kulturwissenschaften und Neue Geschichte in Tübingen und arbeitete 1990 und 1991 als Projektleiter am Aufbau des Jüdischen Museums Hohenems. Zwischen 1992 und 1995 war Bernhard Purin Kurator am neu gegründeten Jüdischen Museum Wien. Bei einem Forschungsaufenthalt an den Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem fand Purin das Inventarbuch des weltweit ersten Jüdischen Museums.