Braunschweig/Hannover. Die Parlamente der evangelischen Landeskirchen Braunschweig und Hannover sind in Braunschweig erstmals zu einer gemeinsamen Tagung zusammengekommen. “Das ist ein Ereignis von historischem Rang”, sagte der braunschweigische Landesbischof Christoph Meyns am Rande des Treffens dem Evangelischen Pressedienst (epd). Eine gemeinsame Sitzung der Synoden habe es noch nie zuvor gegeben.
Das Ziel sei “eine vertiefte Kooperation und ein engeres Miteinander des kirchlichen Lebens in Niedersachsens”, betonte Meyns. Was daraus erwachse, werde sich zeigen. Dass die Synoden-Mitglieder der hannoverschen Landeskirche sich jetzt auf den Weg nach Braunschweig machten, sei “ein starkes Signal der Geschwisterlichkeit”.
Wo schon kooperiert wird
Für die hannoversche Landeskirche sagte der Geistliche Vizepräsident des Landeskirchenamtes, Arend de Vries, die beiden Landeskirchen arbeiteten bereits jetzt auf vielen Gebieten zusammen. Dazu gehöre die Ausbildung der Pastoren, der Religionsunterricht oder die Umwelt- und Bildungsarbeit.
“Wir sind viel weiter, als das organisatorisch abgebildet ist”, sagte de Vries, der in Vertretung für den hannoverschen Landesbischof Ralf Meister zu der Tagung gekommen war. “Das ist für mich eine gute Hoffnung auf die Zukunft hin, dass wir als unterschiedliche Kirchen in Niedersachsen eng beieinander sind.”
Bei der Tagung in der Braunschweiger Brüdernkirche stellten das Evangelisch-lutherische Missionswerk in Niedersachsen und die Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen ihre Arbeit vor. Die hannoversche Landeskirche ist mit rund 2,5 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Landeskirche in Deutschland, sie umfasst drei Viertel Niedersachsens. Zur braunschweigischen Landeskirche im Südosten des Landes gehören rund 342.000 Mitglieder. Ein Versuch, alle fünf evangelischen Kirchen in Niedersachsen zu einer landesweiten Kirche zu vereinen, war 2014 gescheitert. (epd)