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Studie: Menschen mit Behinderung leben deutlich kürzer

Hilfsmittel wie Prothesen oder Rollstühle haben weltweit ungleiche Zugänge. Auch Therapien stehen in reichen Ländern mehr zur Verfügung. Das hat zur Folge, dass die Schere der Lebenserwartung klafft.

Menschen mit einer Behinderung haben eine geringere Lebenserwartung
Menschen mit einer Behinderung haben eine geringere LebenserwartungImago / Panthermedia

Menschen mit einer Behinderung haben einer Untersuchung zufolge im weltweiten Durchschnitt eine um 14 Jahre geringere Lebenserwartung. Die von der Unicef koordinierte Studie, die vom deutschen Entwicklungsministerium im Auftrag gegeben wurde, soll auf dem Weltgipfel für Menschen mit Behinderung in Berlin vorgestellt werden, wie das „Redaktions-Netzwerk Deutschland“ berichtet. In den ärmsten Ländern betrage die Schere bei der Lebenserwartung sogar 23 Jahre, während der Abstand in den reichsten Ländern 10 Jahre sei.

Die geschäftsführende Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) sagte dem „Redaktions-Netzwerk Deutschland“, zwar hätten 192 Länder die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen unterzeichnet, auch Deutschland. Trotzdem sei die Inklusion von Menschen mit Behinderungen in keinem Land der Welt zu 100 Prozent umgesetzt. „Kein Land der Welt ist komplett barrierefrei“, sagte Schulze.

Therapien und Hilfsmittel sind ungleich zugänglich

Laut der Studie gibt es weltweit erhebliche Unterschiede beim Zugang zu Therapien und Hilfsmitteln, wie das „Redaktions-Netzwerk Deutschland“ berichtet. Während in den reichsten Ländern 88 Prozent der Menschen mit Behinderung die erforderlichen Hilfsmittel wie Prothesen, Rollstühle und Hörgeräte erhalten, sind es in den ärmsten Ländern nur 11 Prozent.

Zum beginnenden dritten globalen Gipfel für die Rechte von Menschen mit Behinderungen („Global Disability Summit“) werden mehr als 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus rund 100 Ländern in Berlin erwartet. Zur Eröffnung sprechen unter anderem der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), König Abdullah II. von Jordanien und die stellvertretende UN-Generalsekretärin Amina Mohammed. Ziel der zweitägigen Konferenz ist es, konkrete Fortschritte bei der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf den Weg zu bringen.