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Stiftung: Botschaft der Wildtiere soll zum Naturschutz anregen

Hamburg hat ab sofort eine ständige Vertretung der heimischen Tierwelt: Die Deutsche Wildtier Stiftung (DWS) feierte am (heutigen) Freitag die offizielle Eröffnung der Botschaft der Wildtiere in der Hafencity. Anliegen sei es, Menschen für die heimische Tierwelt zu begeistern. „Denn was der Mensch schätzt, das schützt er auch“, sagt DWS-Vorstand Klaus Hackländer im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Mit einem Tag der offenen Tür am (morgigen) Sonnabend von 10 bis 18 Uhr öffnet die Botschaft der Wildtiere für alle Besucher.

epd: Welches Ziel verfolgt die DWS mit ihrer Botschaft der Wildtiere?

Klaus Hackländer: Unser Ziel ist es, Menschen für die faszinierenden Wildtiere zu begeistern. Wie wohnen sie, wie schlafen sie, was essen sie und welche unglaublichen Fähigkeiten haben sie als Anpassung an ihre Lebensweise entwickelt? Wie riecht eine Schlange und wie hört ein Feldhase? Wie groß ist eine Murmeltier- oder eine Bärenfamilie? Warum lieben Regenwürmer eine hohe Luftfeuchtigkeit, aber Wildbienen haben es gern trocken? Wer die Botschaft der Wildtiere besucht, erhält Antworten auf diese und viele weitere Fragen.

Nach einem Besuch der Botschaft der Wildtiere sehen die Besucherinnen und Besucher die kleinen und großen Wildtiere vor ihrer eigenen Haustür sicher mit ganz neuen Augen! Unser Ziel ist, dass die Menschen Lust bekommen, selbst in die Natur zu gehen, sie zu entdecken und sie am Ende auch zu schützen.

epd: Welche Angebote bietet die Botschaft der Wildtiere?

Hackländer: In der Botschaft der Wildtiere befinden sich eine multimediale Dauerausstellung, eine Lernwerkstatt für Kinder und Familien, Deutschlands erstes Naturfilmkino und ab Herbst ein hochwertiges Restaurant mit Blick auf den Baakenhafen.

In der Ausstellung steht im Erdgeschoss die Lebensweise der 48.000 heimischen Wildtiere im Mittelpunkt, im Warftgeschoss liegt der Fokus auf ihren Lebensräumen und den Herausforderungen, die das Zusammenleben von Mensch und Tier in unserer Kulturlandschaft oft mit sich bringt.

Die Lernwerkstatt der Wildtiere ist ein Ort für freies, forschendes Lernen. Lehrkräfte können Lernmodule für Grundschulklassen buchen und unsere Naturbildungspädagoginnen richten spannende Kindergeburtstage aus.

Im Kino der Wildtiere ist Hamburgs neues, ganzjähriges Naturfilmfestival mit dem höchstdotierten europäischen Naturfilmpreis zu Hause. Die European Wildlife Film Awards werden zum ersten Mal im Februar 2025 vergeben. Die Wettbewerbsfilme werden anschließend am wöchentlichen Naturfilm-Mittwoch als ganzjähriges Festival gezeigt. Ab 2026 wird jedes Jahr im Februar der Publikumspreis verliehen.

epd: Wie steht es um die Wildtiere in und um Hamburg?

Hackländer: Hamburg ist eine artenreiche Stadt, in der rund 20.000 Wildtierarten leben, darunter rund 260 Wildbienen- und 150 Vogelarten. Aber viele Arten kämpfen um ihren Lebensraum zwischen Asphalt und verspiegelten Fassaden. Sowohl Wildbienen als auch Spatzen finden in der Hansestadt kaum noch Nistplätze oder Nahrung.

Die Deutsche Wildtier Stiftung schafft daher Blühwiesen für Insekten und hat bereits über 600 Spatzennistkästen an Hamburger Hausfassaden installiert. Für den Igel, das Tier des Jahres 2024, werben wir für Igeltore in Gartenzäunen und wilde Ecken in Gärten.