Artikel teilen

Stadtdechant: Kirche muss sich gegen Rechtsextremismus positionieren

Der Münsteraner Stadtdechant Ulrich Messing hat dazu aufgerufen, sich öffentlich gegen rechtsextreme Politik zu positionieren. Er erlebe in der Öffentlichkeit eine „große Zustimmung“, dass sich auch die Kirchen an den Kundgebungen und Demonstrationen gegen ein Wiedererstarken des Rechtsextremismus in Deutschland beteiligten, sagte Messing am Freitag im WDR-Radio in Köln. Für den Freitagnachmittag sind Proteste gegen einen Neujahrsempfang der AfD im Münster geplant, zu denen mehrere Tausend Menschen in der Innenstadt erwartet werden. Auch die Kirchen in Münster wollen sich beteiligen.

Er erlebe es immer wieder, dass die Menschen jetzt sagten: „Es ist gut, dass sich die Kirche jetzt auch meldet“, sagte Messing dem WDR. Zur Unterstützung der Proteste in Münster laden die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), der Kirchenkreis Münster und das Stadtdekanat Münster zu einem „Ökumenischen Gebet für Frieden in Münster und der Welt“. Das Gebet, das um 15.30 Uhr in der Liebfrauen-Überwasserkirche beginnt, soll ein Zeichen für Toleranz, Dialogbereitschaft, Fremdenfreundlichkeit und Menschenwürde setzen, wie es in der Einladung heißt.

Die Proteste gegen den Neujahrsempfang der AfD stehen unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt!“. Man rechne mit einer „fünfstelligen Zahl an Demonstranten“, sagte Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf im Vorfeld. In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Proteste gegen das AfD-Treffen zu Anfang eines neuen Jahres in Münster gegeben. Im vergangenen Jahr hatten sich rund 5.000 Menschen dazu eingefunden.