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Staatssekretär Schebesta lobt Innovationen evangelischer Bildung

Bei einem Festakt hat das Evangelische Schulwerk in Württemberg auf sein 50-jähriges Bestehen zurückgeblickt. Der für rund 300 Schulen im Südwesten zuständige Dachverband sei ein „Impulsgeber für pädagogische Innovationen“, sagte Kultusstaatssekretär Volker Schebesta (CDU) am Montagabend in Stuttgart. Es sei ein Erfolg evangelischer Schulen, dass sogar Eltern, die keiner Kirche anhängen, ihre Kinder wegen des Wertebezugs auf evangelische Schulen schickten.

Schebesta erinnerte daran, dass von kirchlichen Einrichtungen schon immer entscheidende Beiträge für die Bildung junger Menschen ausgegangen seien. Die baden-württembergische Landesregierung stehe zum Dualismus von öffentlichen und privaten Schulen. Das Land beteilige sich an der Finanzierung von Privatschulen. „Es könnte mehr sein, aber wir sind in Baden-Württemberg gut aufgestellt“, sagte der Staatssekretär.

Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, Ernst-Wilhelm Gohl, dankte den Lehrkräften an evangelischen Schulen für die Umsetzung des christlichen Konzepts. „Das beste Profil nützt nichts, wenn es nicht gelebt wird“, betonte er. In evangelische Bildung investiertes Geld sei bestens angelegt.

Gohl sieht derzeit drei Herausforderungen, auf die auch evangelische Schulen reagieren müssten: Die Krise der Demokratie, die ökologische Krise sowie der zunehmende Einsatz von Künstlicher Intelligenz. In den Schulen sollten junge Menschen fitgemacht werden für den demokratischen Diskurs, für Klimaneutralität und einen verantwortlichen Umgang mit den Möglichkeiten der Digitalisierung.

Gerd Bürkle, Geschäftsführer des Schulwerks, benannte aktuelle Herausforderungen, vor denen evangelische Schulen stehen. Lehrkräfteversorgung, Lücken bei der Finanzierung von Privatschulen, der Anspruch auf Ganztagsbetreuung, die Sanierung von Schulhäusern sowie die Schulgeldfreiheit in den Sozial-, Gesundheits- und Pflegeberufen müssten angegangen werden. Oberkirchenrätin Carmen Rivuzumwami, Bildungsdezernentin der württembergischen Landeskirche, lobte das beispielhafte Wirken evangelischer Schulen in der Gesellschaft. Die christliche Wertegemeinschaft ermächtige die junge Generation für die Zukunft, sagte sie.

Bei der Festveranstaltung wurden fünf erste Schulpreise für Projekte vergeben, die das Bibelwort „Prüft alles und behaltet das Gute“ auf ihre Schule bezogen. Preisträger sind die Grundschule Lichtenstern (Kreis Heilbronn), die Berufsschule beim Jakobsweg in Winnenden (Rems-Murr-Kreis), das Blaulach-Gymnasium Kusterdingen (Kreis Tübingen), die Freie Evangelische Schule Heidenheim sowie die Susanne-Finkbeiner-Schule in Heilbronn.

Das 1975 gegründete Evangelische Schulwerk hat es sich zur Aufgabe gemacht, evangelische Schulen im Südwesten zu vernetzen und zu unterstützen. Es vertritt ihre Interessen gegenüber der Politik, hilft mit Qualifizierungsangeboten und berät in Fragen von Schul- und Dienstrecht sowie bei pädagogischen Herausforderungen. Seit 2011 ist es ein gemeinsames Schulwerk für Württemberg und Baden. (1299/03.06.2025)