Im Hafen der italienischen Stadt Ancona ist das jüngste Seenot-Rettungsschiff der Organisation Sea-Eye getauft worden. Die Taufe der „Sea-Eye 5“ nahmen die Oscar-nominierte Schauspielerin Sandra Hüller und Sea-Eye-Crewmanager Omorogbe Peter Obamwonyi vor, wie die Hilfsorganisation am Abend in Regensburg mitteilte.
Das Schiff sei bis 2020 unter dem Namen „Nis Randers“ für die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) im Einsatz. Unter seinem neuen Namen soll es künftig im Mittelmeer Menschen in Seenot zu Hilfe kommen. Zur Behandlung von medizinischen Notfällen ist eine Krankenstation an Bord geplant.
Kritik an europäischer Migrationspolitik
Hüller kritisierte bei der Schiffstaufe unter anderem die europäische Migrationspolitik: „Ich wünschte, die Regierungen Europas und der Welt würden endlich begreifen, dass Migration nicht aufhört, wenn sie das Sterben auf den Migrationsrouten zulassen.“ Sie werde aufhören, wenn die Regierungen „die Verantwortung für das Leid der Menschen übernehmen, die ihre Heimat verlassen, verursacht durch die Arroganz und Ignoranz des Rests der Welt und der Politik“.
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Die Schauspielerin wünschte der „Sea-Eye 5“ außerdem: „Mögen dieses Schiff und die Menschen darauf gesegnet sein!“ Um den Kaufpreis von insgesamt 465.000 Euro zu finanzieren, hatte das von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) initiierte und von über 900 Partnern getragene zivilgesellschaftliche Bündnis United4Rescue im Juni eine Spendenkampagne ins Leben gerufen.
Das Mittelmeer zählt zu den gefährlichsten Fluchtrouten weltweit. Eine staatlich getragene Rettungsmission gibt es nicht. (00/2238)