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Schwerin: Demonstration für Familie im Kirchenasyl

Rund 100 Menschen haben heute (23. Dezember) laut Initiative Pro Bleiberecht Mecklenburg-Vorpommern gegen die Verletzung des Kirchenasyls durch die Polizei in Schwerin demonstriert. Zeitgleich gab es eine Kundgebung mit rund 70 Teilnehmern vor der Kieler Ausländerbehörde, die die Abschiebung angeordnet hatte, wie die Initiative am Sonnabend mitteilte. Am 20. Dezember hatte die Polizei in Schwerin versucht, zwei erwachsene Söhne einer afghanischen Familie abzuschieben, die mit ihren Eltern und zwei minderjährigen Geschwistern im Kirchenasyl in der evangelischen Petrusgemeinde lebten.

„Es ist ein Skandal, dass versucht wurde, aus dem Kirchenasyl abzuschieben. Als sicherer Zufluchtsort ist das Kirchenasyl für viele Familien, die von Abschiebung bedroht sind, die letzte Hoffnung“, sagte Hanna Berth von der Initiative. Zuvor hatten bereits der Flüchtlingsrat MV sowie die Nordkirche das Vorgehen von Polizei und Innenministerium sowie den Bruch des Kirchenasyls scharf kritisiert.

Nach Information von Polizei und Flüchtlingsrat MV wurde die Abschiebung im Zuge des Polizeieinsatzes zunächst ausgesetzt. Laut Polizei seien die beiden Söhne der Familie im Alter von 22 und 18 Jahren nicht abgeschoben worden. Über das weitere Vorgehen müsse die Ausländerbehörde in Kiel entscheiden, hatte die Polizei mitgeteilt.