Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang will sich einer geplanten Demonstration der AfD am 25. März in Bad Bibra vor dem Wohnhaus des Landrats des Burgenlandkreises, Götz Ulrich (beide CDU), persönlich entgegenstellen. Es gehe darum, Flagge zu zeigen und für die Kommunalpolitiker einzustehen, sagte eine Sprecherin des Innenministeriums am Mittwoch dem Evangelischen Pressedienst (epd). Zuvor hatte der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) darüber berichtet.
Zieschang sagte dem MDR, es sei Aufgabe aller gesellschaftlichen Akteure, sich entschieden und konsequent gegen Anfeindungen und Bedrohungen gegen Kommunalpolitiker zur Wehr zu setzen: „Daher werde ich selbst am 25. März abends vor dem Haus des Landrats stehen und freue mich, wenn viele Bürgerinnen und Bürger mit mir Flagge zeigen.“
Hintergrund ist eine geplante Demonstration in Bad Bibra, die unter anderem vom AfD-Landtagsabgeordneten Hans-Thomas Tillschneider angemeldet wurde. Laut MDR soll die Route am Wohnhaus des Landrats vorbeiführen. Ulrich sagte, ihm solle vor seinem Haus „ein netter Besuch mit Fahnen, Trompeten, Fußballtröten, Trillerpfeifen, Trommeln und Megaphon“ abgestattet werden.
Tillschneider selbst bestreitet laut MDR, dass der Demonstrationszug absichtlich am Privathaus des Landrates vorbeiführe. „Der Grund für die Wahl der Route war, dass wir eine geeignete, nicht zu kurze, aber auch nicht zu lange Route bestimmen mussten“, sagte der AfD-Politiker laut MDR. Man wisse gar nicht, wo der Landrat wohne. Man sei mit einer Verlegung der Route einverstanden, sollte die Polizei Sicherheitsbedenken hegen.