Mit dem Preis werden Menschen ausgezeichnet, die sich im Geist von Humanität und Völkerverständigung engagieren. In diesem Jahr geht der Darmstädter Ricarda-Huch-Preis an einen Medienmann.
Der mit 10.000 Euro dotierte Ricarda-Huch-Preis der Stadt Darmstadt geht in diesem Jahr an den Chefredakteur der “Jüdischen Allgemeinen”, Philipp Peyman Engel. Er setze sich gegen Antisemitismus ein und engagiere sich für das jüdische Leben in Deutschland, erklärte Oberbürgermeister Hanno Benz (SPD). Seine Arbeit stehe im Einklang mit den Werten der Schriftstellerin Ricarda Huch (1864-1947): Humanität und Völkerverständigung. Die Verleihung des Preises ist für den 24. September geplant.
“Der Erhalt dieses Preises ist Würdigung und Auftrag zugleich. Er ist Ansporn, nicht nachzulassen im Eintreten für die offene Gesellschaft, für humanitäre Werte und gegen den entfesselten Judenhass. Seit dem 7. Oktober sind alle Dämme gebrochen”, erklärte Engel anlässlich der Zuerkennung der Auszeichnung. Auch die Redaktion der “Jüdischen Allgemeinen” sei von “ungezügeltem Hass” betroffen.
Engel, der 1983 im nordrhein-westfälischen Herdecke geboren wurde, arbeitet seit 2012 bei der Zeitung. Seit September 2023 ist er dort Chefredakteur und wurde im selben Jahr als “Chefredakteur des Jahres” ausgezeichnet. In diesem Jahr ist sein Buch “Deutsche Lebenslügen. Der Antisemitismus, wieder und immer noch” erschienen. Mit dem alle drei Jahre vergebenen Preis wurden bisher unter anderen Marcel Reich-Ranicki (1981), Herta Müller (1987), Barbara Honigmann (2015) sowie Petra Reski (2021) ausgezeichnet.