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Reformationstag soll auch in Niedersachsen Feiertag werden

Hannover – Der Reformationstag am 31. Oktober soll nach dem Willen der niedersächsischen Landesregierung von diesem Jahr an neuer gesetzlicher Feiertag in dem Bundesland werden. Das Kabinett beschloss, einen entsprechenden Gesetzentwurf in den Landtag einzubringen. Hamburg und Schleswig-Holstein haben den Reformationstag bereits zum gesetzlichen Feiertag erklärt. Auch in Bremen gibt es eine entsprechende parlamentarische Vorentscheidung. Die Bremer Bürgerschaft will mit einem Beschluss abwarten, wie Niedersachsen entscheidet.
Die niedersächsische Landesregierung habe sich bei ihrer Entscheidung von der protestantischen Prägung Norddeutschlands leiten lassen, sagte ein Sprecher. Außerdem spiele die Entscheidung der anderen norddeutschen Länder eine Rolle, um eine „Insellösung“ zu vermeiden.
Die evangelischen Kirchen in Niedersachsen begrüßten den Beschluss. Der Landesverband der Jüdischen Gemeinden dagegen hat bereits Proteste angekündigt. Eine Entscheidung des Landes für den 31. Oktober wäre „eine Belastung und ein Affront“ für das christlich-jüdische Verhältnis, hatte Präsident Michael Fürst unter Verweis auf die judenfeindlichen Ausfälle des Reformators Martin Luther (1483-1546) gesagt. epd