BERLIN – Eine Gruppe der rechtsextremen Identitären Bewegung hat am Montagabend in Berlin ein Podiumsgespräch mit der Reformationsbotschafterin der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Margot Käßmann, massiv gestört. Käßmann war von dem Publizisten Jakob Augstein in die RBB-Hörfunksendung „Im Salon“ im Berliner Maxim-Gorki-Theater eingeladen worden, um über die Reformation und aktuell gesellschaftspolitische Themen zu sprechen.
Beim Thema Burka-Verbot habe Käßmann eine sehr ausgewogene Position vertreten, gegen die Burka, aber auch gegen ein Verbot, sagte Augstein später dem RBB. Dabei störten mehrere junge Männer die Veranstaltung, brüllten rechte Parolen und enthüllten eine gelbe Fahne mit dem griechischen Lambda-Zeichen, dem Symbol der sogenannten Identitären. Später wurden sie aus dem Saal geleitet.
Die ursprünglich aus Frankreich kommende Identitäre Bewegung macht immer wieder mit spektakulären Aktionen von sich reden. In Wien störten sie vor einigen Monaten massiv eine Theatervorstellung zum Thema Asyl und Flüchtlinge, in Berlin besetzten sie im August das Brandenburger Tor und enthüllten ein Banner „Grenzen schützen“. In einigen Bundesländern wird die Bewegung vom Verfassungsschutz beobachtet.epd
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