Kirchensteuer, Staatsleistungen, Verträge – darüber sollte offen debattiert werden, meint Linken-Politiker Bodo Ramelow. Die bisherigen Regeln aus der Weimarer Reichsverfassung müssten abgelöst werden.
Bodo Ramelow (Linke) hat sich für eine offene gesellschaftliche Debatte über das Verhältnis von Staat und Kirche ausgesprochen. In einem Grußwort an die Tagung der Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland (fowid) am Samstag sagte der religionspolitische Sprecher der Linken im Bundestag: “Wir können nicht akzeptieren, dass die Weimarer Reichsverfassung heute noch das gültige staatsrechtliche Ensemble ist, um das Verhältnis zwischen den zwei Hauptamtskirchen und dem Staat zu organisieren.”
Ramelow rief die Tagungsteilnehmenden dazu auf, Fragen nach Kirchenverträgen, Staatsleistungen und Kirchensteuer offen, jedoch ohne Ausgrenzung zu diskutieren. Zugleich warnte er davor, eine antireligiöse Debatte zu führen. Es sei wichtig, dass alle Institutionen in Deutschland darüber nachdächten, welche “Ankerperspektive” die Gesellschaft brauche.