Ein Prediger der Pforzheimer „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort“ ist wegen Volksverhetzung verurteilt worden. Das Amtsgericht Pforzheim verhängte eine Geldstrafe von 6.000 Euro, zahlbar in 150 Tagessätzen zu 40 Euro. Damit ging das Gericht über die Forderung der Staatsanwaltschaft hinaus. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte war ebenso wie am ersten Verhandlungstag am 21. November nicht vor Gericht erschienen.
Staatsanwaltschaft: Prediger mit menschenverachtender Gesinnung
Die Staatsanwaltschaft Karlsruhe wirft dem Prediger eine menschenverachtende Gesinnung vor. So habe er zum Hass gegen Homosexuelle aufgestachelt und etwa in einer Predigt, die auch im Internet veröffentlicht wurde, gesagt, homosexuelle Menschen hätten „den Tod verdient und sollten vom Staat vernichtet werden“.
Der Mann hatte gegen einen im Sommer ergangenen Strafbefehl in Höhe von 9.600 Euro Einspruch erhoben. Aufgrund des Einkommens des Angeklagten, der eine Familie mit fünf Kindern hat, wurde die Forderung von der Staatsanwaltschaft auf 3.900 Euro reduziert. Der Anwalt des Angeklagten hatte einen Freispruch gefordert, da die Forderung der Todesstrafe nicht strafbar sei. Zudem sei das Gericht nicht zuständig, da der Prediger in Wien lebe.
Verfassungsschutz beobachtet “Baptistenkirche Zuverlässiges Wort”
Seit 2023 wird die „Baptistenkirche Zuverlässiges Wort“, die nicht dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland angehört, vom baden-württembergischen Verfassungsschutz beobachtet. Auf der Homepage der Gruppierung, die zur US-amerikanischen „Faithful Word Baptist Church“ in Arizona gehört, ist aktuell eine Erklärung zu finden, in der es heißt: „Wir glauben, dass Homosexualität Sünde und eine Schande ist, die Gott mit der Todesstrafe ahndet.“