BIELEFELD/BERLIN – Mehr als 2000 muslimische Flüchtlinge sind einer Umfrage der Tageszeitung „Die Welt“ zufolge in den vergangenen zwei Jahren einer evangelischen Landeskirche oder Freikirche in Deutschland beigetreten. Danach gab es in den Landeskirchen mindestens 1200 Beitritte, in den evangelischen Freikirchen mindestens 800, „meist verbunden mit einer Taufe“, wie die Zeitung berichtete. Allerdings seien die Zahlen nur eine Annäherung, weil Übertritte nirgendwo systematisch registriert würden.
Wie die Zeitung weiter berichtete, handelt es sich bei den Konvertiten in den evangelischen Kirchen ganz überwiegend um Menschen aus dem schiitisch-persischen Kulturkreis. Vor allem seien es „Christen aus dem Iran, die dort nicht ohne Lebensgefahr getauft werden konnten und dies nun in Deutschland nachholen wollten“, wird die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, zitiert, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
Den Angaben zufolge gaben 18 von 20 evangelischen Landeskirchen sowie die theologisch-konservative Deutsche Evangelische Allianz Schätzungen ab. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hält die Zahlen für nicht sehr aussagekräftig. „In den evangelischen Landeskirchen werden Konversionen statistisch nicht gesondert erfasst“, sagte ein EKD-Sprecher. epd
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