Mit einer Totenmesse haben Politik und Kirchen in Berlin den früheren Bundesumweltminister Klaus Töpfer gewürdigt. CDU-Chef Friedrich Merz nannte den gestorbenen CDU-Politiker einen “Vordenker der nachhaltigen Entwicklung“, der mit seinem kritischen Denken Maßstäbe gesetzt habe. Die Bewahrung der Schöpfung sei früh zu Töpfers Lebensthema geworden, er habe dabei stets die Hoffnung auf eine bessere Welt bewahrt, sagte Merz bei einem Requiem der Unionsfraktion. Töpfer war am 8. Juni im Alter von 85 Jahren gestorben und am Samstag in seiner Heimat Höxter (Nordrhein-Westfalen) beigesetzt worden.
Der Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, Joachim von Braun, sagte, Töpfer sei ein Natur- und Menschenfreund, ein philosophischer Denker und politischer Macher gewesen. Seine Forschung sei schon früh interdisziplinär gewesen. Er habe sich erfolgreich für den Erhalt der Natur auch in Deutschland eingesetzt. Bis zuletzt habe Töpfer daran erinnert, dass alle Verantwortung für die Zukunft übernehmen müssten.
Wer bei der Trauerfeier dabei war
Zu dem Gottesdienst kamen auch Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), der frühere Bundespräsident Horst Köhler sowie weitere hochrangige Vertreter aus Politik und Gesellschaft.

Der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten, nannte den gestorbenen CDU-Politiker einen “Weltbürger”, der in Sachen Umwelt- und Klimaschutz ein Vorreiter gewesen sei. “Klaus Töpfer erkannte früher als andere und klarer als viele heute, dass die Bedrohung unserer Schöpfung die Schicksalsfrage der Welt und der Menschheit ist”, sagte Jüsten.
“Seine Schaffenskraft hat tiefe Spuren in unserem Land und in der Welt hinterlassen”, so Jüsten. Töpfer habe die Zusammenhänge der ökologischen Krise nicht nur wissenschaftlich durchdrungen, sondern immer auch gangbare Wege aus dieser weisen wollen. Angetrieben habe ihn die Liebe zur Schöpfung. “Nein, es ist nicht nur ein großer Staatsmann und Politiker gestorben, ein großer, liebenswürdiger, sozialer Mensch ist von uns gegangen”, sagte Jüsten.
Töpfers Engagement galt dem Klimaschutz
Töpfer wurde am 29. Juli 1938 in Schlesien geboren und wuchs nach der Flucht im ostwestfälischen Höxter auf. Von 1985 bis 1987 war Töpfer Umweltminister in Rheinland-Pfalz, 1987 trat er als Bundesumweltminister in die Regierung Helmut Kohl (CDU) ein. Als Vertreter Deutschlands trug er wesentlich zum Erfolg der UN-Umweltkonferenz in Rio de Janeiro 1992 bei, auf der erstmalig das Nachhaltigkeitsprinzip verankert wurde.