Menschen, „die etwas zu erzählen haben“, kommen in dem noch jungen „UK.Talk!“ zu Wort. Der Journalist und Theologe Gerd-Matthias Hoeffchen hat sich mit dem Konzept angelehnt an das „Rote Sofa“ der evangelischen Kirchenpresse. Eine der jüngsten Gesprächspartnerinnen war Anna-Nicole Heinrich, die neue Präses der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Bielefeld. Anna-Nicole Heinrich macht ihrer Kirche ein Kompliment. Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) beteilige junge Menschen nicht nur um einer Quote willen, sondern weil „die Impulse von jungen Menschen wirklich wichtig sind“. Heinrich ist vor wenigen Wochen zur Präses der EKD gewählt worden. Die 25-Jährige ist die jüngste Präses, die es in diesem Amt je gab. Darüber, wie sie Kirche erlebt, spricht sie mit Gerd-Matthias Hoeffchen, Chefredakteur der Zeitung „Unsere Kirche“ (UK) mit Sitz in Bielefeld. Er hat im März die Reihe „UK. Talk!“ gestartet.
In dem Video-Talk bittet Hoeffchen Frauen und Männer zum Plausch vor laufender Kamera. „Ein Vodcast mit Gästen, die etwas zu sagen haben“, lautet der Untertitel der Reihe. „Wir wollen mit dem „UK. Talk!“ keinen Enthüllungs- oder Sensationsjournalismus betreiben“, erklärt Gastgeber Hoeffchen. „Unser Konzept ist, die Gäste erzählen zu lassen. Dann öffnen sie sich.“ Das sei schon das Erfolgsrezept beim „Roten Sofa“ gewesen. Das „Rote Sofa“ ist ein Interview-Format der evangelischen Kirchenpresse bei Kirchentagen. Moderatorinnen und Moderatoren aus den verschiedenen Redaktionen haben jeweils für rund 20 Minuten einen prominenten Gesprächspartner oder eine -partnerin zu Gast. Einer der Moderatoren ist seit Jahren der UK-Chefredakteur, der das Konzept nun in den neuen Video-Talk übertragen hat.
Heinrich war die Siebente in der Reihe. Andere Gäste waren der Kabarettist Bodo Wartke, Schwester Nicole Grochowina, promovierte und habilitierte Historikerin und Ordensschwester der evangelischen Communität Christusbruderschaft Selbitz, oder Buchautor Jonas Goebel.
Das Gespräch mit dem jungen Pastor Goebel aus Hamburg war der Auftakt zur Reihe. Der Autor des Buches „Jesus, die Milch ist alle“ erzählte, warum er gerne mit Jesus in einer Wohngemeinschaft leben würde. Die Reaktionen der Zuschauerinnen und Zuschauer reichten von „toller Kerl, tolle Idee“ bis hin zu „Ist das nicht vermessen, so von Jesus Christus zu reden?“
Die Zweier-Gespräche per Video in ungeschnittener Live-Atmos-phäre dauern zwischen 30 und 45 Minuten, eine Ausnahme war das erste Gespräch mit Goebel, das über eine Stunde lang war. Stattfinden soll der Talk etwa alle zwei Wochen, sagt Hoeffchen. Je nachdem, wie groß das Interesse daran ist – von den Zuschauenden und auch den möglichen Gästen.
Zwischen 1000 und 5000 Aufrufen zählt jeder Talk bisher, das ist mehr als ein Achtungserfolg. Das Gespräch mit Anna-Nicole Heinrich etwa ist offen und lebendig, sie zeigt ihre Persönlichkeit. Hoeffchen präsentiert sich als guter Zuhörer, geht ein auf das Gesagte, hakt nach. Das Ergebnis sind interessante Gespräche in einer entspannten Atmosphäre.
• Zu sehen ist „UK.Talk!“ auf der Internetseite von „Unserer Kirche – die Zeitung mit der Guten Nachricht“ unter www.unserekirche.de sowie auf der entsprechenden
Facebook-Seite oder dem dazugehörigen Youtube-Kanal. Dort können alle Folgen aufgerufen werden.