Menschenähnliche Pflegeroboter können aus Sicht von Niedersachsens Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) in Zukunft eine wichtige Hilfe bei der Pflege alter und bedürftiger Menschen sein. „Ich bin fest davon überzeugt, dass diese Assistenzsysteme in der Zukunft eine wesentliche Rolle spielen werden“, sagte Philippi am Wochenende beim Tag der offenen Tür des niedersächsischen Landtags in Hannover.
Zwar könnten soziale Roboter niemals das Gefühl menschlicher Zuwendung ersetzen, erläuterte er in einem Talk am Stand des Evangelischen Pressedienstes (epd) und des Evangelischen Kirchenfunks Niedersachsen-Bremen (ekn). Doch sie könnten mithilfe künstlicher Intelligenz die Pflegekräfte unterstützen, indem sie etwa Pflaster oder Verbände anreichten oder per Sprachsteuerung die Dokumentation übernähmen.
„Die Pflegekraft hat dann viel mehr Zeit, um das eigentlich Wesentliche zu tun“, sagte Philippi. Wissenschaftliche Tests hätten nachgewiesen, dass einsame oder demenzkranke Menschen durch Pflegeroboter viele Anregungen erhielten und wieder aktiver am sozialen Leben teilnähmen.
Der niedersächsische Diakonie-Chef Hans-Joachim Lenke sagte, Roboter seien ohne weiteres in der Lage, die Patienten regelmäßig daran zu erinnern, dass sie etwas trinken oder ihre Medikamente nehmen müssten. „Das sind lauter Dinge, die ich vielleicht nicht mehr so im Blick habe, wenn ich alt geworden bin.“
Wenn die Roboter dann auch noch kräftig genug seien, alte Menschen beim Aufstehen oder Hinsetzen zu unterstützen, könnten sie dazu beitragen, dass diese länger zu Hause leben könnten. Lenke plädierte dafür, einen „Technikschlüssel“ in den Pflegesatz aufzunehmen.
Beim Tag der offenen Tür erhielten am Sonnabend nach Landtagsangaben rund 12.000 Besucherinnen und Besucher Einblicke in die Landespolitik. Unter anderem präsentierten sich Parteien, Medien und die Landtagsverwaltung.