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Pflege im Jahr 2040: Kommunalverband erwartet keine Entspannung

Laut Prognosen des Kommunalverbands für Jugend und Soziales Baden-Württemberg (KVJS) wird die Zahl pflegebedürftiger Menschen in Baden-Württemberg weiter deutlich steigen. Im Jahr 2040 erwarte er im Land rund 744.000 Pflegebedürftige, teilte der Verband am Donnerstag in Stuttgart mit. Das sei gegenüber 2023 mit 625.000 Pflegebedürftigen eine kräftige Zunahme um 19 Prozent. Der Anteil an der Gesamtbevölkerung (Pflegequote) werde damit von 5,6 auf 6,4 Prozent steigen.

Im Jahr 2040 werden laut den Prognosen im Land 239.000 Menschen professionelle Unterstützung durch ambulante Pflege in Anspruch nehmen oder im Heim leben. 411.000 Menschen werden durch Angehörige in der eigenen Wohnung gepflegt und Pflegegeld in Anspruch nehmen. Knapp 94.000 Menschen werden in Pflegegrad 1 eingestuft sein und Angebote zur Unterstützung im Alltag in Anspruch nehmen oder keine Leistungen der Pflegeversicherung erhalten.

Nötig seien, so die KVJS-Verbandsdirektorin Kristin Schwarz, „bedarfsgerechte und sozialraumorientierte Lösungen, die zur Lebenssituation der Menschen mit Pflegebedarf passen“. Es brauche „einen sektorenübergreifenden Pflegemix, der unterschiedliche Versorgungsformen miteinander verknüpft“. Besondere Bedeutung habe dabei die Unterstützung pflegender Angehöriger, etwa durch den Ausbau von Kurzzeit- und Tagespflege, die Förderung des Ehrenamts und die Stärkung kommunaler Strukturen, um eine Versorgung vor Ort im Quartier zu ermöglichen.

Im Jahr 2024 waren rund 34 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen in Baden-Württemberg auf finanzielle Hilfe zur Pflege angewiesen (Sozialhilfequote). (2424/25.09.2025)