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Pfarrer von Lampedusa gibt Entwarnung – “Situation normal”

Der Pfarrer von Lampedusa, Carmelo Rizzo, gibt Entwarnung: Die Lage auf der italienischen Insel, deren Aufnahmekapazitäten für Geflüchtete zeitweise gesprengt waren, habe sich entspannt, sagte Don Carmelo der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwoch auf Lampedusa. “Im Moment scheint die Situation normal zu sein; jeder ist zu seinen gewohnten Aktivitäten zurückgekehrt – auch wenn es immer noch eine gewisse Befürchtung und Sorge gibt, dass sich die Dinge wiederholen könnten”, so der Geistliche.

Viele Lebensmittel- und Kleiderspenden hätten die Pfarrei erreicht, berichtete Pfarrer Rizzo. Es werde nun ein kleines Lager für künftige Notfälle eingerichtet.

Am Sonntag hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni Lampedusa besucht. Wegen der vielen ankommenden Bootsmigranten hatte Meloni zuvor eine EU-Mission im Mittelmeer gefordert. Von der Leyen stellte auf der Insel einen Zehn-Punkte-Plan der EU vor. Unter anderem solle die freiwillige Verteilung in andere EU-Staaten gefördert werden.

Am Mittwoch traf nun Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu einem dreitägigen Besuch in Italien ein. Auf Sizilien sprach er mit Staatspräsident Sergio Mattarella auch über das Thema Migration. In einem vorab veröffentlichten Interview des “Corriere della Sera” forderte Steinmeier eine feste Regelung statt der freiwilligen Verteilung von Geflüchteten in der EU.

Im laufenden Jahr sind laut Italiens Innenministerium rund 131.000 Menschen über das Mittelmeer ins Land gekommen. Das sind fast doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (rund 68.000). Auch auf Sizilien brachen die Aufnahmekapazitäten zeitweise zusammen.