RTL-Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel hört auf. „Ende August ist meine letzte Sendung“, sagte er in einem online veröffentlichten Abschiedsinterview mit dem Stern. Kloeppel wird im Oktober 66 Jahre alt und hatte 1992 erstmals „RTL aktuell“ moderiert. Zudem war er von 2004 bis 2014 Chefredakteur von RTL.
Hin und wieder werde er womöglich noch Projekte machen, die tagesaktuelle Rolle in den Nachrichten werde er aber aufgeben. Er wolle künftig größtenteils in den USA leben, um mehr Zeit mit seiner Frau und seiner Tochter zu verbringen. Seine Aufenthalte dort hätten sich zuletzt schon angefühlt „wie ein angenehmes Abklingbecken“, sagte Kloeppel: „Dort kennen sie mich nur als Peter aus Deutschland – nicht als Fernsehmensch.“
Die 66 Jahre alte Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben, die zusammen mit Kloeppel viele Jahre durch Nachrichtensendungen führte, geht nach Angaben des Senders ebenfalls in TV-Rente. Über sie sagte Kloeppel: „Sie werde ich vermissen. Sie ist viel lauter und lustiger als ich, viel impulsiver.“ Die beiden sollen im August zum letzten Mal bei RTL zusammen moderieren und sich nach mehr als 4.500 gemeinsamen Sendungen verabschieden.
Kloeppel: gegen Fernsehduelle mit AfD-Beteiligung
Kloeppel sagte dem Stern, der zu RTL Deutschland gehört, er halte ein Fernsehduell im Bundestagswahlkampf mit Beteiligung der AfD nicht für nicht angemessen. „Die Besetzung von TV-Duellen im Bundestagswahlkampf sollte sich immer an der Frage orientieren, ob die reelle Möglichkeit besteht, dass jemand tatsächlich Kanzler oder Kanzlerin werden kann“, argumentierte er. Weil niemand mit der Partei koalieren wolle, habe die AfD keine Machtoption, es werde keinen AfD-Kanzler geben.
Kloeppel riet AfD-Wählern, sich mit dem Parteiprogramm auseinanderzusetzen, zwischen Fiktion und Fakten zu unterscheiden. „Hinterfragen Sie Aussagen von AfD-Politikern. Gleichen Sie die Realität ab mit den Weltuntergangsszenarien und Unwahrheiten, die die AfD verbreitet“, empfahl der Journalist.
Und seine eigenen politischen Präferenzen?
Seine eigenen politischen Präferenzen legte Kloeppel nicht offen. Nicht mal seine Frau wisse, welche Partei er wähle.
Der Nachrichtenjournalist räumte in dem Interview ein, dass er nie ein guter Talkshow-Moderator geworden wäre. „Da muss man wahnsinnig schnell reagieren und auch angriffslustig sein. Das war nie mein Ding“, sagte Kloeppel und fügte hinzu: „Ich habe eine Faszination für die Wirkung des Moments, denke mir häufig: Das ist ja jetzt interessant, das lassen wir mal so stehen.“ Das gehe in einer Talkshow nicht.