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Pegida-Anhänger wählen unerwünschte Parteien

UK 33/2015, Leitartikel (Seite 1: „Fremde oder Freunde“)
Ich nehme Leute vom Schlage Pegida ernst. Das Gefährlichste ist, diese Leute aus Dresden oder anderen Städten nicht ernst zu nehmen.
Sie werden bei den nächsten Wahlen Parteien wählen, die in Deutschland nicht erwünscht sind. Man sollte nicht nur an Flüchtlinge aus Afrika oder Syrien denken, die unter Lebensgefahr über das Mittelmeer nach Deutschland gekommen sind, sondern auch an die kleinen Leute, die mit einer geringen Rente versuchen, zu leben. Es ist verständlich, dass die kleinen Leute nicht begeistert sind, wenn in ihrem Dorf oder in ihrer Kleinstadt Flüchtlinge untergebracht werden.
Unsere Familie war nach dem Zweiten Weltkrieg selber Flüchtling und kam aus einer Großstadt in Sachsen in ein kleines Dorf in der Nähe von Hannover. Ich weiß, dass die Leute in dem Dorf nicht begeistert waren, als wir als Flüchtlinge Wohnraum haben wollten. In den ersten Wochen mussten wir mit vier Personen in einem Raum leben und schlafen. Später hatten wir einen Raum mehr, aber die Küche musste mit fremden Leuten geteilt werden und die Toilette war im Keller.
Ab 1950 haben sich diese schwierigen Wohnverhältnisse verbessert und wir waren stolz auf eine eigene Küche und ein eigenes Bad.
Lutz Röver, Bielefeld