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Papst ruft zum Gebet für Myanmar und alle Menschen in Kriegen auf

Ostern im November? Papst Leo hat auf die befreiende Botschaft der Auferstehung hingewiesen, die für alle Menschen gelte – erst recht für jene vor großen Herausforderungen wie persönlichen Leiden, Krieg und Gewalt.

Papst Leo XIV. hat zum Gebet für alle Menschen aufgerufen, die unter bewaffneten Konflikten leiden. “Ich denke besonders an Myanmar und fordere die internationale Gemeinschaft auf, die Bevölkerung des Landes nicht zu vergessen und die notwendige humanitäre Hilfe zu leisten”, sagte er am Mittwoch bei der Generalaudienz auf dem Petersplatz. Zuvor hatte er die rund 40.000 Menschen bei einer ausführlichen Papamobil-Fahrt über die Piazza begrüßt.

In seiner Schriftauslegung erinnerte er an das Geheimnis der Auferstehung, “die schönste, freudigste und zugleich überwältigendste Nachricht, die je durch die Geschichte hallte”. Dieses Ereignis verleihe dem Leben Sinn. In Gott hätten die Menschen immer den Leitstern, “auf den wir unser scheinbar chaotisches Leben ausrichten können, das von Ereignissen geprägt ist, die oft verwirrend, inakzeptabel und unverständlich erscheinen”, erklärte der Papst.

In diesem Zusammenhang zitierte er “die große Philosophin des 20. Jahrhunderts, die heilige Teresia Benedicta vom Kreuz, mit weltlichem Namen Edith Stein”. Stein, 1891 als Tochter jüdischer Eltern in Breslau (Wroclaw) geboren, konvertierte 1922 zum katholischen Glauben, trat 1933 in den Orden der Unbeschuhten Karmelitinnen ein und wurde 1942 im KZ Auschwitz ermordet.

Stein habe sich mit dem Geheimnis des Menschen und der Dynamik seiner ständigen Suche nach Erfüllung auseinandergesetzt, so der Papst: “Der Mensch verlangt nach dem immer neuen Beschenktwerden, um das ausschöpfen zu können, was ihm der Augenblick gibt und zugleich nimmt”, zitierte er die Philosophin und Ordensfrau. “Wir sind von Begrenzungen umgeben, streben aber auch danach, sie zu überwinden”, ergänzte Leo.

Die Auferstehung Jesu sei kein Ereignis ferner Vergangenheit, sondern werde jedes Jahr am Ostersonntag und täglich in der Eucharistie gefeiert. “Deshalb ist das Ostergeheimnis der Dreh- und Angelpunkt des christlichen Lebens, um den sich alle anderen Ereignisse drehen.” Damit sei “jeder Tag Ostern”.

Ostern und die Auferstehung “heben das Kreuz nicht auf, sondern besiegen es in dem gewaltigen Kampf, der die Menschheitsgeschichte veränderte”. Gerade die heutige Zeit, “geprägt von so vielen Kreuzen”, rufe nach der Osterhoffnung. “Indem wir über das Geheimnis der Auferstehung meditieren, finden wir eine Antwort auf unsere Sehnsucht nach Sinn”, betonte Leo XIV.