Artikel teilen

Ostern steht vor der Tür – Fakten rund ums Ei

Harte Schale, weicher Kern – Eier sind zu Ostern gefragt wie nie. Aber woher stammen unsere Ostereier? Wie lange sind sie eigentlich haltbar? Und was besagt der Code auf dem Ei? Antworten auf einige Fragen.

Ungefähr alle anderthalb Tage ein Ei – so viel hat jeder Deutsche vergangenes Jahr im Durchschnitt gegessen. Insgesamt sind das 236 Eier pro Kopf. Zu Ostern dürfte der Verbrauch noch einmal kräftig zulegen. Da werden Eier gefärbt, versteckt und gesucht – und eben verzehrt. Erst einmal aus ihrer bunten Schale gepellt, landen sie auf dem Brötchen oder werden in den Kartoffelsalat geschnibbelt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) beantwortet einige Fragen rund ums Ei:

Der Großteil der Eier im Osterkorb stammt wahrscheinlich aus Bodenhaltung. Denn mehr als die Hälfte aller in Deutschland gelegten Eier (59 Prozent) kommt aus dieser Haltungsform. Allerdings geht die Zahl der Betriebe stetig zurück. So wurden 2018 noch rund 63 Prozent aller Hühnereier in bodenhaltenden Betrieben gelegt. Die Hennen leben dort ausschließlich im Stall ohne Freigang – der Boden muss mindestens zu einem Drittel mit Stroh, Sand oder Torf eingestreut sein, wie der Deutsche Tierschutzbund erklärt. Der Rest bestehe aus Latten- oder Gitterrosten.

Der Anteil der Eier aus Freiland-Haltung steigt hingegen in Deutschland: Vergangenes Jahr kam fast jedes vierte Ei aus dieser Haltungsform (23 Prozent). Der Tierschutzbund bezeichnet sie als “die vergleichsweise tiergerechteste landwirtschaftliche Haltungsform von Legehennen, die der Natur am nächsten kommt”. Jedes Huhn hat demnach einen Auslauf von mindestens vier Quadratmetern und kann dort seinen ureigenen Bedürfnissen nachkommen: scharren, im Sand baden, picken und laufen.

Auch Eier aus ökologischer Erzeugung stammen aus Betrieben mit Freilandhaltung. Im Stall haben die Hennen noch etwas mehr Platz als ihre Artgenossen in Freilandhaltung; ihr Futter stammt überwiegend aus ökologischem Landbau. In Deutschland kommt mehr als jedes zehnte Ei (13 Prozent) aus Öko-Erzeugung.

Deutlich weniger artgerecht leben Hennen in sogenannter Kleingruppenhaltung. Obwohl sie hierzulande längst verboten ist, leben laut Statistischem Bundesamt noch immer zwei Millionen Hennen in Käfigen – denn für bestehende Betriebe ist diese Haltungsform noch bis Ende 2025 erlaubt. Jedem Huhn steht dabei ungefähr nur so viel Platz zu, wie ein DIN-A4-Blatt groß ist. Sogenannte Käfig-Eier machen einen Anteil von fünf Prozent aus an der deutschen Eierproduktion.

Woher ein Ei kommt, erfahren Verbraucherinnen und Verbraucher durch den aufgestempelten Code. Jedes Ei, das man nicht direkt beim Bauern kauft, muss solch eine Zeichenreihe tragen. Sie gibt Auskunft über Haltungsform, Erzeugerland und Legebetrieb. Den Code muss man aber zu lesen wissen:

Die erste Zahl auf dem Ei steht entweder für Biohaltung (0), Freilandhaltung (1) Bodenhaltung (2) oder Käfighaltung (3). Käfig-Eier werden allerdings kaum noch in Supermärkten verkauft. Sie landen vielmehr in verarbeiteten Lebensmittel wie Nudeln, Mayonnaise oder Fertigbackwaren. Dort muss die Herkunft des Eis nicht gekennzeichnet werden. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, bei solchen Lebensmitteln auf freiwillige Kennzeichnung zu achten beziehungsweise zu Bioprodukten zu greifen. Auch für bereits gefärbte Eier besteht keine Kennzeichnungspflicht. Auf der sicheren Seite ist deshalb, wer selbst färbt.

Zurück zum Code: Auf die erste Ziffer folgt das Kürzel für das Herkunftsland – “DE” steht beispielsweise für Deutschland, “NL” für die Niederlande, “PL” für Polen und “BE” für Belgien. Gut zu wissen: Der Selbstversorgungsgrad bei Eiern liegt hierzulande aktuell bei 73 Prozent. Alle anderen Eier werden also importiert, allein drei Viertel davon aus den Niederlanden.

Im Code folgt als dritte Einheit eine siebenstellige Zahlenreihe – die Betriebsnummer. Sie identifiziert das Bundesland, den Betrieb und den jeweiligen Stall, aus dem das Ei kommt. Auf der Website was-steht-auf-dem-ei.de des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT) lässt sich der Herkunftsbetrieb eines einzelnen Eis herausfinden.

Das kommt darauf an, wie kühl das Ei gelagert wird. Grundsätzlich haben Eier ein vorgeschriebenes Mindesthaltbarkeitsdatum von 28 Tagen nach dem Legen. Im Kühlschrank sind Eier in der Schale nach Angaben der Verbraucherzentrale bis zu sechs Wochen haltbar. Einmal im Kühlschrank gelagert, sollen sie demnach nicht mehr bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Ob ein Ei noch gut ist, lässt sich auch testen: Dafür gibt man das Ei in der Schale in ein Wasserglas. Schwimmt es oben, ist es schon einige Wochen alt und sollte nur noch durcherhitzt, zum Beispiel als Spiegelei, gegessen werden. Bleibt das Ei im Wasserglas am Boden liegen, ist es noch frisch. Das liegt an der Luftkammer im Ei, die größer wird, je älter das Ei ist. Wenn ein Ei beim Aufschlagen faulig riecht, darf es nicht mehr gegessen werden.

Hartgekochte Ostereier sind bei kühler Lagerung zwei Wochen haltbar – wenn sie kalt abgeschreckt wurden. Wer darauf verzichtet, kann seine bunt gefärbten Eier noch vier Wochen nach dem Osterfest bedenkenlos verzehren.