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Offiziell eingeweiht: Berlin ehrt Rabbinerin Regina Jonas mit Straße

Sie war die weltweit erste Rabbinerin: Die Berlinerin Regina Jonas war eine Pionierin im Kampf um Gleichberechtigung und wurde von den Nazis ermordet. Nun wird eine Straße in der Hauptstadt nach ihr benannt.

Die Stadt Berlin hat eine Straße nach der weltweit ersten Rabbinerin und von den Nationalsozialisten ermordeten Regina Jonas (1902-1944) benannt. Am Freitag, der als ein möglicher Todestag von Jonas gilt, wurde die neue Regina-Jonas-Straße im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg offiziell eingeweiht. Bisher hieß sie Kohlfurter Straße.

“Mit der Straße ehren wir eine besondere und starke Frau. Es sind die mutigen Frauen, die die Welt verbessern – und Regina Jonas gehörte dazu”, sagte Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne) bei der Zeremonie. “Das Andenken an Regina Jonas ist auch eine Mahnung: Jüdisches Leben gehört zu unserem Bezirk. Antisemitismus darf niemals Platz haben, weder auf den Straßen, noch in unseren Herzen.”

Auch die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Berlin befürwortet den neuen Namen: “Die Umbenennung ist ein bedeutendes Zeichen der Anerkennung für eine Frau, deren Lebenswerk lange kaum Beachtung fand”, sagte die stellvertretende Vorsitzende Jessica Schmidt-Weil der Katholischen Nachtichten-Agentur (KNA). “Für das jüdische Leben in Berlin und in Deutschland hat dies besondere Relevanz, weil damit eine ermordete jüdische Frau wieder sichtbar wird und ihren Platz im gesellschaftlichen Bewusstsein erhält.”

Die Berlinerin Regina Jonas wurde 1935 als erste Frau weltweit als Rabbinerin ordiniert. Als in den 1930er Jahren die Nationalsozialisten immer mehr Rabbiner inhaftierten oder zur Immigration zwangen, predigte Jonas zunehmend in Synagogen der Stadt. Sie war auch in der heutigen Synagoge am Fraenkelufer in Berlin-Kreuzberg tätig.

Am 12. Oktober 1944 wurde sie in das KZ Auschwitz deportiert und dort kurz nach ihrer Ankunft ermordet. Als ihren Todestag nennt die israelische Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem den 12. Dezember. Weitere Quellen geben als anderes mögliches Datum den Tag ihrer Deportation nach Auschwitz an.

Einen Beschluss zur Benennung der Straße nach Regina Jonas hatte die Bezirksverordnetenversammlung schon im Dezember 2023 gefällt. Zuvor zeigte die Abstimmung einer Bürgerbeteiligung, dass eine Mehrheit die Umbenennung favorisierte. Den Beschluss aus 2023 hatte das Bezirksamt schließlich Ende Mai bestätigt, heißt es auf der Internetseite des Bezirksamts Friedrichshain-Kreuzberg.