Das NRW Kultursekretariat hat für 2024 vier Stipendien für Tanzrecherche vergeben. Zwei Stipendien gehen an Tanzkünstler aus dem Ausland, die internationale Impulse nach NRW bringen, wie das Kultursekretariat am Mittwoch in Wuppertal mitteilte. Die beiden anderen Stipendien unterstützten Tänzer und Choreografen mit Lebens- und Arbeitsschwerpunkt in NRW im interkulturellen und transdisziplinären Dialog mit Projekten im Ausland.
Das Kollektiv „Danco – School of Decolonizing the Art of Dance“, bestehend aus der finnischen Tänzerin und Choreografin Heidi Seppälä und dem nigerianischen Perfomer Emmanuel Ndefo, will den Angaben zufolge bei einer Tanzrecherche in Köln die Voraussetzungen für eine fruchtbare künstlerische Zusammenarbeit erforschen. Die taiwanische Tanzkünstlerin Jodie Judy Lu YingChu werde sich mit interdisziplinärem Tanz sowie mit der Geschichte des Steinkohlebergbaus in Essen und der Klimaproblematik in der Region auseinandersetzen.
In Rio de Janeiro wolle der Tänzer und Tanzpädagoge Frederico Mendes Teixeira aus Essen untersuchen, wie Künstlerinnen und Künstler in einem Kontext, der ihnen keine Unterstützung bietet, zu mehr Empowerment gelangen können, hieß es. Die in Köln lebende venezolanische Choreografin und Tänzerin Maria Mercedes Flores Mujica werde für ihre Recherche den Tempel von Dedera, Kultstätte von Hathor in Ägypten, in den Blick nehmen, um Anregungen für die Wiederherstellung und Befreiung der unterdrückten Weiblichkeit zu gewinnen.
Das internationale Tanzrecherche-Stipendienprogramm NRW bietet den Angaben zufolge Tänzern, Performerinnen und Choreografen die Möglichkeit, mehrere Wochen im Jahr produktionsunabhängig zu recherchieren. Die Stipendien sind mit finanzieller Unterstützung in Höhe von bis zu 6.000 Euro verbunden, je nach Art und Umfang der Recherche.