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NRW-Landesregierung verteidigt islamischen Religionsunterricht

Für die Liberalen in NRW ist er ein Einfallstor für Extremismus: der islamische Religionsunterricht in NRW. Die Landesregierung sieht das anders – und ist gegen ein Ende des 2011 eingeführten Projekts.

Die nordrhein-westfälische Landesregierung weist die Forderung der FDP-Opposition nach einem Stopp des islamischen Religionsunterrichts zurück. “Der Unterricht ist für viele Kinder und deren Eltern wichtig”, erklärte das Schulministerium am Dienstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das von in Deutschland ausgebildeten Lehrkräften erteilte Fach ermögliche eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Glauben und vermittle eine Haltung des Respekts und der Toleranz gegenüber anderen Religionen. “Ziel der Landesregierung ist es, dieses Angebot schrittweise weiter auszubauen.”

Die FDP-Landtagsfraktion will den islamischen Religionsunterricht stoppen, den NRW 2011 als ersten Bundesland eingeführt hatte. “Die eigentlich gute Idee ist gescheitert”, sagte Fraktionschef Hennig Höne am Montag. Mit Bezug auf eine Studie der Uni Münster führte er aus, dass angehende islamische Lehrkräfte vielfach antisemitische und extremistische Positionen verträten und antiwestlich eingestellt seien. Ein Ende des Unterrichts trage dazu bei, den Einfluss konservativer Islamverbände zu minimieren und extremistische Tendenzen bei Kindern frühzeitig zu bekämpfen” heißt es in einem Positionspapier der Liberalen.

Demgegenüber betonte das Ministerium, dass der islamische Religionsunterricht auf der Grundlage von staatlichen Lehrplänen und in deutscher Sprache stattfinde. Derzeit werde er überprüft.