Sie leben seit 600 Jahren in Deutschland und werden doch oft übersehen: Nun will Nordrhein-Westfalen die Rechte von Sinti und Roma stärken. Am Freitag wurde eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die Rechte von Sinti und Roma stärken. Minister Nathanael Liminski (CDU) und der Landesverband deutscher Sinti und Roma NRW unterzeichneten am Freitag eine entsprechende Vereinbarung, wie die Staatskanzlei in Düsseldorf mitteilte. “Diskriminierung von Sinti und Roma hat in Nordrhein-Westfalen keinen Platz”, erklärte Liminski. “Unser Land steht für Vielfalt und ein gleichberechtigtes Miteinander.”
Der Vorsitzende des Landesverbands, Roman Franz, sprach von einem “historischen Ereignis”. Die Unterzeichnung sei ein bedeutender Schritt zur Förderung von Vielfalt, Gleichberechtigung sowie der Wertschätzung und Anerkennung der Minderheit.
Sinti und Roma leben seit über 600 Jahren in Deutschland und sind durch deutsches und europäisches Recht in ihrer Sprache und Kultur geschützt. Der Landtag hatte im März die Landesregierung beauftragt, eine Rahmenvereinbarung mit dem Landesverband auszuhandeln.
Das Dokument zielt laut Staatskanzlei darauf ab, den nationalsozialistischen Völkermord an den Sinti und Roma umfassend anzuerkennen sowie das Geschichtsbewusstsein und die Erinnerungskultur zu fördern. Auch sollten schulische wie außerschulische Bildungsangebote gestärkt werden.