Die evangelische Nordkirche begrüßt, dass sich zunehmend mehr Menschen für den Verzicht auf Silvester-Feuerwerk aussprechen. Statt eines Verzichts stehe für sie aber die Spendenbereitschaft im Vordergrund, wie der Leitende Sprecher der Nordkirche, Dieter Schulz, dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage mitteilte. Einer repräsentativen, von der Verbraucherzentrale (VZ) Brandenburg in Auftrag gegebenen Umfrage zufolge sprechen sich knapp 60 Prozent der Menschen in Deutschland für ein Ende der privaten Silvester-Böllerei aus.
20 Prozent befürworteten der Umfrage zufolge ein generelles Verbot, 39 Prozent wünschten sich Feuerwerke ausschließlich von ausgebildeten Pyrotechnikern, hatte die VZ am Dienstag (24. Oktober) in Potsdam mitgeteilt. Der Wunsch nach Beschränkungen überwiege dabei in allen Altersgruppen außer bei den 35- bis 49-Jährigen, hieß es. Frauen sprechen sich den Angaben zufolge zu 70 Prozent für entsprechende Gesetzesänderungen aus, Männer zu 46 Prozent. Während in Westdeutschland 62 Prozent gegen privates Feuerwerk plädieren, sind es im Osten 42 Prozent.
„Es gibt viele Gründe, auf das Abbrennen von Knallern und Raketen zu verzichten – die Sorge vor Verletzungen, das Leiden von Tieren, der anfallende Müll oder die enormen Belastungen für die Umwelt insbesondere durch Feinstaub“, sagte Nordkirchen-Sprecher Schulz. Für die Nordkirche stehe an Silvester jedoch „nicht der Verzicht auf das Feuerwerk im Vordergrund, sondern die Freude am Teilen aus Anlass des Jahreswechsels“.
Bereits 1981 habe die evangelische Kirchengemeinde in Bargteheide (Schleswig-Holstein) zum ersten Mal unter dem Motto „Brot statt Böller“ Spenden für „Brot für die Welt“ gesammelt. „Der Spaß, den ein Feuerwerk macht, währt nur kurz, die Freude, die durch Teilen entsteht, ist von Dauer“, betonte Schulz. Daher werbe die Nordkirche dafür, „einen Teil des Geldes, das ansonsten für Feuerwerkskörper ausgegeben wird, für die Entwicklungszusammenarbeit zu spenden“.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte unter Verweis auf die Umfrage erneut ein bundesweites Böllerverbot gefordert. „Archaische Schwarzpulver-Raketen“ und Böller zu Silvester führten regelmäßig zur höchsten Luftbelastung des Jahres, schädigten Millionen Haus-, Nutz- und Wildtiere, verschmutzten die Umwelt mit tausenden Tonnen Müll und führten zu vielen Verletzungen, erklärte die DUH.