Die Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck, Kirsten Fehrs, hat während der Tagung der Nordkirchen-Landessynode in Travemünde auf aktuelle Krisen in der Welt hingewiesen und dabei die Notwendigkeit von Zusammenarbeit betont. In ihrem Sprengelbericht erklärte sie: „Nur zusammen werden wir den Destruktionen unserer Zeit etwas Konstruktives entgegensetzen können und die Spur der Verheißung lebendig halten.“ In ihrem Sprengel sei zusammen im zurückliegenden Jahr viel Gutes auf den Weg gebracht worden.
Fehrs sprach von einem „wachsenden Bedarf, sich innerlich neu zu sortieren“. Denn das Leben sei „nicht nur durch das ausbeuterische und zerstörerische Verhältnis des Menschen zu seinen Lebensgrundlagen bedroht“. Es sei „auch bedroht durch Drohnen, Raketen, Atombomben. Durch Massaker und Folter. Durch Hunger und Armut.“ Menschen flüchteten deshalb und suchten nach Hilfe. Diese jedoch werde ihnen immer öfter verwehrt. Das Kirchenasyl sei in Not, die Demokratie gefährdet.
In Fehrs’ Sprengel seien etwa neue Sozialräume geschaffen worden, so in Hamburg-Altona mit dem Trinitatisquartier oder im Hamburger Münzviertel mit dem im kommenden Frühjahr öffnenden neuen Diakoniehaus.
Ein starkes Zusammenwirken von Kirche, Stadt, Land und Bund sowie privaten Spenderinnen und Spendern zeige sich auch beim Erhalt der historischen Altstadt-Kirchen in Lübeck. Die Stiftung „7Türme+“ habe 20 Millionen Euro Bundesmittel durch 20 Millionen Euro Spendengelder aufstocken können.
Ein weiterer Schwerpunkt im Sprengel sei der Einsatz für Demokratie und Menschenrechte gewesen. So habe vor der Bundestagswahl am 23. Februar eine landeskirchenweite Initiative dazu aufgerufen, auf öffentlichen Plätzen für eine Gesellschaft mit Toleranz, Vielfalt und der Achtung von Menschenrechten zu musizieren. Dabei seien „Hamburg und Lübeck mittenmang“ gewesen.
Derzeit würden in allen drei Kirchenkreisen des Sprengels neue Strukturen diskutiert, sagte Fehrs. Zwar sei noch nichts beschlossen, es kündigten sich aber einschneidende Veränderungen an.
Die Landessynode ist das Kirchenparlament und damit verfasstes Leitungsgremium der Nordkirche. Ihr gehören 156 stimmberechtigte Mitglieder an. Ihre November-Tagung begann am Donnerstag und endet am Sonnabendnachmittag.