In Berlin gibt es künftig eine Ansprechperson für Russland-Deutsche, Spätaussiedler und Vertriebene. Bis zum Ende der Legislaturperiode werde der stellvertretende Bundesvorsitzende der Landsmannschaft Deutsche aus Russland, Walter Gauks, den neu geschaffenen Posten übernehmen, teilte die Senatsverwaltung für Integration am Dienstag mit. In seiner Rolle als Ansprechpartner werde der 41-Jährige mit den Trägern der Vertriebenen- und Spätaussiedlerarbeit sowie den Verbänden der Deutschen aus Russland und dem postsowjetischen Raum zusammenarbeiten.
Integrationssenatorin Cansel Kiziltepe (SPD) erklärte, Deutsche aus Russland und Spätaussiedler würden in ihrer neuen Heimat Berlin oftmals als Fremde wahrgenommen. Die neue Ansprechperson solle als Koordinator und Vermittler die politischen, sozialen und kulturellen Belange und Interessen dieser Gruppen stärker ins Blickfeld rücken, etwa Fragen rechtlicher und sozialer Anerkennung.
Gauks betonte, er wolle Fürsprecher, Interessensvertreter, Ansprechpartner und Brückenbauer für die Belange und Nöte dieser Menschen sein: „Mir ist es wichtig, die Wahrnehmung dieser Gruppen in der deutschen und Berliner Gesellschaft zu verändern.“ Dies gelte für ihre aktuelle soziale Situation wie auch für ihre größtenteils leidvollen geschichtlichen Erfahrungen.
Walter Gauks kam den Angaben zufolge als ältester Sohn einer Spätaussiedlerfamilie 1996 aus Kasachstan nach Deutschland. Er studierte Soziale Arbeit und Sozialpädagogik. 2013 gründete er die Jugendorganisation der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland auf Bundesebene.