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Nach Europawahl: Kirche und Diakonie starten Dialog-Kampagne

Nach der Europawahl wollen EKD und Diakonie mit der Initiative „#VerständigungsOrte“ Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Wie das funktionieren soll.

Sorge um die Demokratie im Land (Symbolbild von einer Demo gegen Rechtsextremismus in München)
Sorge um die Demokratie im Land (Symbolbild von einer Demo gegen Rechtsextremismus in München)Imago / Wolfgang Maria Weber

Die amtierende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, hat nach den Europawahlen zu einem demokratischeren Klima und mehr Zusammenhalt aufgerufen. „Das Ergebnis der Europawahl zeigt erneut, wie groß die Polarisierungen in unserer Gesellschaft inzwischen geworden sind. Bloße Appelle reichen nicht – wir müssen miteinander reden“, erklärte die Hamburger Bischöfin zur Vorstellung der Initiative „#VerständigungsOrte“ von EKD, Diakonie Deutschland und der evangelischen Zukunftswerkstatt midi. Bei den Europawahlen hatten Rechtsaußen-Parteien deutliche Zugewinne erzielt.

EKD und Diakonie wollen mit der Initiative „#VerständigungsOrte“ Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zusammenbringen. Beispiele seien das „Tischgespräch“ in Hannover, das zum Austausch auf Augenhöhe einlade, und das „SachsenSofa“, wo Bürger in ländlichen Regionen mit Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft ins Gespräch kommen. Unter verständigungsorte.de lädt die Kampagne Kirchengemeinden, diakonische Einrichtungen und andere kirchliche Institutionen ein, ihre Türe zu öffnen und Verständigungsorte anzubieten.

Schuch: Zunehmende gesellschaftliche Spaltung

Das Evangelium sei ein einziger Verständigungsort, fügte Fehrs hinzu: „Es ist voller Geschichten, in denen Menschen miteinander reden, miteinander streiten, sich versöhnen. Diesen biblischen Faden wollen wir als Kirche und Diakonie aufnehmen.“ Dazu gehöre es, sensibel auf akute Sorgen und unterschiedliche Weltsichten einzugehen. Sie sei zuversichtlich, dass jedes verständigende Wort einen Unterschied macht: „Für ein demokratischeres Klima in unserem Land!“

 

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Rüdiger Schuch, Präsident der Diakonie Deutschland, ergänzte: „In der Öffentlichkeit und insbesondere in den sozialen Netzwerken entsteht derzeit oft der Eindruck einer zunehmenden gesellschaftlichen Spaltung. Dem treten wir entgegen und schaffen Räume, in denen sich Menschen über gesellschaftliche Probleme austauschen können.“ Miteinander zu reden, sei der erste Schritt zur Verständigung.