Hamburg. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat die Bedeutung der Musik für den protestantischen Glauben betont. "Musik stand an der Wiege der Reformation", sagte Fehrs. Endlich hätten Menschen singen können, "wie ihnen der Schnabel gewachsen war".
Dank Martin Luther (1483-1546) und der Reformation mussten die Menschen nicht mehr auf Lateinisch singen. Sie konnten auf Deutsch singen, "mit der Sprache des Herzens, nicht des Kopfes", sagte Fehrs in dem Gottesdienst, der aus der Hamburger Christianskirche übertragen wurde. Musik sei Leben und Lebendigkeit. Deshalb sei es wichtig, schon Kinder an Musik heranzuführen.
Musik tröstet, löst und erlöst
Nach Überzeugung der Bischöfin im Sprengel Hamburg und Lübeck erreicht Musik "eine tiefe Schicht im Menschen, eine Dimension der Seele, die wir nicht in der Hand oder im Griff haben". Deshalb könne Musik trösten, lösen und erlösen. Sie helfe damit auch, aktuelle Probleme wie Angst, Rassismus, Unrecht und Mauern zu überwinden: "Mag sein, auch im heutigen Amerika, das so gespalten ist und aufgewühlt. Oder auch hier in Europa, wo die Spaltungen immer größer werden – zwischen reichen und armen Regionen, den Gewinnern und den Abgehängten."