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Mobbing gegen Christen unter Flüchtlingen

Berlin – Christenverfolgungen gibt es nicht nur in Ländern mit einer muslimischen Mehrheit. Auch in Deutschland können Christen wegen ihrer Religion Mobbingopfer sein. Diese Ansicht äußerte der katholische Weihbischof Matthias Heinrich (Berlin) in der Berliner Tageszeitung „BZ“. Er prangerte die Zustände in einigen Flüchtlingsunterkünften an, wo muslimische Asylsuchende Christen beschimpften oder tätlich angriffen. Es dürfe nicht sein, dass in Deutschland „die Kriege weitergeführt werden, die die Heimat vieler Flüchtlinge heimsuchen“, schrieb Heinrich. Er hoffe, dass entsprechende Berichte Ausnahmen seien. Diese Fälle sollten aber „offen und klar benannt werden“. Es sei falsch, so zu tun, als ob alles in Ordnung wäre oder es keine Probleme gebe. Ein Wegsehen würde „den Anhängern von Pegida und Co. am Ende Recht geben“.
Anfang November hatten evangelische Geistliche aus Berlin im Rundfunk Berlin-Brandenburg geklagt, dass in vielen Flüchtlingsheimen die Regeln des Islams gelten. Es häuften sich Übergriffe auf Flüchtlinge, die Christen sind oder zum christlichen Glauben übertreten, sagte Pfarrer Gottfried Martens von der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche. Sein landeskirchlicher Kollege Paul Klaß teilte mit, dass er öfter um Hilfe bei der Wohnungssuche gebeten werde. Christen in den Heimen seien immens unter Druck: „Erst fliehen sie wegen ihres Glaubens, haben Gewalt erfahren und stehen jetzt in Heimen wieder vor diesen Konflikten.“
Vorschlägen, das Problem dadurch zu lösen, dass Flüchtlinge in religionsverschiedenen Unterkünften untergebracht werden, hatte der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, Mitte November beim Ökumenischen Kongress über Christenverfolgung eine Abfuhr erteilt. Alle Flüchtlinge hätten sich an die deutschen Gesetze zu halten und das Recht auf eine ungehinderte Religionsausübung zu respektieren. Verstöße sollten bei der Polizei angezeigt werden. Kauder schlug zudem vor, dass Kirchenmitglieder die Unterkünfte aufsuchen und sich mit den dortigen Christen sichtbar solidarisieren. idea