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Mit festem Blick

Augoustinos Lambadarkis im Berliner Dom für sein Lebenswerk geehrt

Er ist das Gesicht der Orthodoxie in Deutschland: Der 80-jährige griechisch-orthodoxe Theologe Augoustinos Lambadarkis ist seit 1972 Vikarbischof und seit 1980 Metropolit der griechisch-orthodo­xen Metropolie für Deutschland und Exarch für Zentraleuropa – und damit dienstältester Bischof im Land und seit Jahrzehnten schon in der Ökumene engagiert. Für die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und den Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg (ÖRBB) war das Anlass, den gebürtigen Kreter, der auch Vorsitzender der Orthodoxen Bischofskonferenz in Deutschland ist, nach dem zentra­len Gottesdienst zur weltweiten Gebetswoche für die Einheit der Christen im Berliner Dom für sein Lebenswerk zu ehren.

In seiner Laudatio würdigte der frühere Bundespräsident Christian Wulff den Theologen als „herausragenden Integrator und Brückenbauer“. Augoustinos sei „ein vorbildlicher Diplomat der Ökumene“, sagte Wulff. „Sein Leben ist ein Beispiel dafür, dass es sich lohnt, sich beharrlich für Verständigung einzusetzen.“ Durch das Wirken des Metropoliten werde deutlich, „dass Ökumene weit über den Zusammenhang der christlichen Konfessionen hinausgeht und sich auf das Zusammenwirken in unserer Gesellschaft auswirkt“. Augoustinos habe mit allen deutschen Bundeskanzlern persönlich Kontakt gepflegt, „teilweise bei bedeutenden Besuchen, anfangs für Konrad Adenauer, auch als sprachlicher Mittler gedient“.

In seiner Dankesrede hob Augoustinos die Bedeutung der Ökumene für das Zusammenleben der Menschen in Deutschland hervor. „Ökumene bedeutet das Aufgeben der behaglichen Nestwärme, um sich den rauhen Wind der interkonfessionellen Realität um die Ohren wehen zu lassen“, sagte der Metropolit. Doch alle Zeit, die er in die Ökumene investiert habe, sei eine geschenkte Zeit gewesen.

Bereits im Vorfeld des Festaktes hatte auch der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm die Verdienste des Metropoliten gewürdigt: „Sie verstehen die Verständigung zwischen den Kirchen als Schlüssel zur Integra­tion.“ Dabei hob der bayerische Landesbischof neben der Mitwirkung des Metropoliten an den vielen Dialogen zwischen der Orthodoxen Kirche und der EKD insbesondere dessen Einsatz für das ökumenische Miteinander in seiner Kirche hervor: „Sie haben allen orthodoxen Kirchen in Deutschland Räume zur seelsorglichen Zusammenarbeit in der Ökumene eröffnet.“