BERLIN – Auch 65 Jahre nach der Gründung des Zentralrates der Juden in Deutschland ist für dessen Präsidenten Josef Schuster der Kampf gegen Antisemitismus die zentrale Aufgabe. Judenfeindlichkeit sei nicht mehr nur bei politischen Extremisten zu finden, sondern auch in der Mitte der Gesellschaft angekommen, sagte Schuster im Interview mit der Deutschen Welle. Nur durch Aufklärung könne die Judenfeindlichkeit bekämpft werden, meint Schuster. Dazu gehöre auch, dass man jüdische Gemeinden und das Judentum kennenlerne, „damit es nicht als etwas Fremdes wahrgenommen wird“. Kritik an der Politik des Staates Israel sei durchaus legitim. Wenn aber diese Kritik verwendet werde, „um sofort den Bogen zu allen Juden auf der Welt zu schlagen“, dann sei das Maß dessen, was er unter sachlicher Kritik verstehe, überschritten. KNA
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