Vor einer internationalen Konferenz im Rahmen der G20-“Compact with Africa” hat das kirchliche Entwicklungswerk Misereor eine Abkehr von einseitigen wirtschaftlichen Interessen bei der Zusammenarbeit angemahnt. Deutschlands Wirtschaftsengagement in Afrika dürfe “keine Einbahnstraße sein, die zu einer Art Imperialismus 2.0 führt”, erklärte Carsten Bockemühl, Afrikaexperte von Misereor, am Montag in Berlin.
Im weltweiten Wettbewerb sollte der Blick auch auf lokale Beschäftigung, Menschenrechts- und Umweltschutz und eine stärkere Beteiligung zivilgesellschaftlicher afrikanischer Akteure gelenkt werden, forderte Bockemühl. In der “Compact with Africa”-Initiative kämen der Kampf gegen Armut sowie menschenrechts- und umweltbezogene Risiken zu kurz. Stattdessen ziele das Engagement auf den Zugang zu Energie und metallischen Rohstoffen ab, “Sektoren, die traditionell wenig Arbeitsplätze auf dem afrikanischen Kontinent schaffen und koloniale Exportstrukturen fortführen”, bemängelte Bockemühl.