Aktuell 836 Hebammen-Studentinnen. Land will Hebammen-Mangel angehen und Versorgungslücken schließen. Doch es bleiben Herausforderungen.
Die Landesregierung sieht Baden-Württemberg auf einem guten Weg, um regionalen Hebammen-Mangel zu überwinden. Inzwischen seien an der Dualen Hochschule sowie an der Hochschule Furtwangen und den Universitäten Tübingen und Freiburg landesweit 260 Studienplätze für Studienanfängerinnen entstanden. Dies sei ausreichend, um den bisherigen Umfang der Ausbildungsplätze aufrechtzuerhalten, sagte eine Sprecherin des Wissenschaftsministeriums am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Stuttgart. Aktuell seien 836 Hebammen-Studentinnen in Bachelor- oder Masterstudium eingeschrieben.
Allerdings räumt das Ministerium ein, dass Schwangere regional Probleme haben, eine Hebamme zu finden. “Versorgungsengpässe und erwartete weitere Schließungen und Zentralisierungen geburtshilflicher Abteilungen erfordern eine Weiterentwicklung der Versorgungsmodelle in der Geburtshilfe”, sagte die Sprecherin. Es gehe um eine qualitativ hochwertige Versorgung rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett.
Ziel der Landesregierung sei es, Versorgungslücken zu schließen. Daher werde beispielsweise weiterhin der Aufbau von lokalen Gesundheitszentren mit dem Schwerpunkt auf geburtshilflicher Versorgung gefördert.
Vielfach sei das Problem auch nicht, dass zu wenige Hebammen ausgebildet werden, betonte die Sprecherin. Vielmehr verschärfe sich die Lage dadurch, dass zahlreiche Hebammen nicht im Beruf blieben. Daher brauche es bessere Arbeitsbedingungen. Dazu gehöre auch die Förderung einer mitarbeiter- und familienfreundlichen Geburtshilfe in den Kliniken.
Bis 2021 wurden Hebammen in einer dreieinhalbjährigen Ausbildung qualifiziert. Inzwischen ist die Ausbildung an Universitäten und Hochschulen verlagert. Vor wenigen Tagen haben in Baden-Württemberg die ersten 218 Absolventinnen ihren Abschluss erreicht.