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Ministerin Hamburg würdigt den Dienst junger Freiwilliger

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) hat die Arbeit junger Menschen gewürdigt, die einen Freiwilligendienst absolvieren. „Unsere Gesellschaft lebt vom Blick füreinander, vom Interesse, von Empathie und von gelebter Verantwortung“, betonte sie am Dienstag in einem Gottesdienst mit rund 500 Freiwilligen in der evangelischen Marktkirche in Hannover. Sie sei zutiefst beeindruckt, wie viele junge Menschen bereit seien, sich freiwillig in den Dienst anderer zu stellen, sagte Hamburg: „Sie schenken ihre Zeit und ihr Engagement zum Wohl der Gemeinschaft.“

Die Teilnehmenden des Gottesdienstes hatten kürzlich ihren Freiwilligendienst in einer Einrichtung der Diakonie in Niedersachsen begonnen. Sie machen entweder ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst. Diese Zeit werde sicher herausfordernd sein, sagte Hamburg: „Doch sie gibt den Freiwilligen etwas ebenso Wertvolles: Lebenserfahrung, Zusammenhalt und das Wissen, einen Unterschied zu machen.“ Das sei eine starke Grundlage für den Start ins Leben nach der Schule.

Diakonie-Chef Hans-Joachim Lenke sagte, Menschen im Freiwilligendienst stärkten durch ihr Engagement den sozialen Zusammenhalt. Viele junge Leute begegneten hier zum ersten Mal Themen wie Tod, Krankheit, Behinderung oder sozialer Ausgrenzung und entwickelten Verständnis für ältere Menschen oder Menschen mit Migrationsgeschichte. „Das erweitert den Horizont und verändert die eigene Perspektive“, unterstrich Lenke. Genau das brauche die Gesellschaft angesichts einer verbreiteten Haltung des Egoismus dringend.

In der Diskussion um ein soziales Pflichtjahr in Deutschland oder eine Wehrpflicht plädierte Lenke entschieden für das Prinzip der Freiwilligkeit. „Junge Menschen, die sich bewusst für einen Freiwilligendienst entscheiden, wollen aktiv etwas bewegen“, betonte er: „Wer nur auf Pflicht setzt, verpasst die Wirkung von Freiwilligkeit.“ Die Freiwilligen der Diakonie kommen unter anderem in Kirchengemeinden, Kindertagesstätten, Schulen und Krankenhäusern, Einrichtungen der Behindertenhilfe oder Pflegeeinrichtungen zum Einsatz.