Oldenburg/Osnabrück. Der Migrationsforscher Klaus Jürgen Bade hat eine Dekade der Vereinten Nationen zum Schutz von Flüchtlingen gefordert. "Wir haben keine Flüchtlingskrise, sondern eine weltweite Krise, die die Flüchtlinge an die Grenzen Europas bringt", sagte er bei einem Fachtag der Diakonie im Oldenburger Land zum Thema Migration. Eine Weltgemeinschaft, die immer tiefere Einblicke in die Hintergründe und Antriebskräfte von Fluchtbewegungen gewinne und nicht dagegen handele, "versündigt sich gegen die eigene Zukunft und vor Gott".
Bade sprach sich für eine neue Flüchtlingspolitik in Deutschland und der Europäischen Union aus. Als Modell könne das Eingliederungsprogramm für Spätaussiedler aus den damaligen GUS-Staaten dienen. Außerdem müssten die Aufgaben Asyl und Migration schnellstmöglich vom Bundesinnenministerium zum -sozialministerium verlagert werden. Das Innenministerium denke nur in Sicherheitskategorien und Abwehrstrategien. Es gehe aber um Menschen, die zum größten Teil nicht freiwillig auf der Flucht seien.
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Migrationsforscher fordert UN-Dekade für Flüchtlinge
Bei einem Fachtag der Diakonie kritisiert Mitgrationsforscher Bade: Die Gesellschaft versündige sich gegen die eigene Zukunft und vor Gott.

Flüchtlinge vor dem Berliner LagesoChristian Ditsch / epd