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Menschen aus Syrien in NRW

In Nordrhein-Westfalen haben Ende vergangenen Jahres rund 286.000 Menschen mit syrischer Staatsangehörigkeit gelebt. Syrerinnen und Syrer sind nach Menschen aus der Türkei die zweitgrößte Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern mit anderer Staatsangehörigkeit in NRW. Hier lebt etwa ein Viertel der knapp eine Million in Deutschland lebenden Syrerinnen und Syrer. Laut dem Bundesinnenministerium sind die meisten von ihnen international anerkannte Flüchtlinge oder Bürgerkriegsflüchtlinge.

Menschen aus Syrien stellen in NRW mit mehr als 44 Prozent auch die größte Gruppe der Eingebürgerten: 2023 haben laut dem Statistischen Landesamt IT.NRW 22.720 Syrerinnen und Syrer einen deutschen Pass bekommen. Auch in den beiden Vorjahren waren syrische Menschen am häufigsten vertreten.

Zudem ist die sogenannte Schutzquote bei Asylanträgen von Menschen aus Syrien besonders hoch: Laut dem NRW-Flüchtlingsministerium wurden 2024 bis Ende Oktober knapp 84 Prozent der Erstanträge positiv beschieden.

Auch 2024 wurden die meisten Asylanträge in Deutschland von Syrerinnen und Syrern gestellt. Von Januar bis November lag die Zahl laut dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge bei knapp 75.000 Anträgen, darunter 72.400 Erstanträge. Kurz nach dem Sturz des Assad-Regimes hat das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) allerdings entschieden, Asylverfahren für Syrerinnen und Syrer auszusetzen.

Wegen des Bürgerkriegs in Syrien, der 2011 mit einem Volksaufstand gegen das Regime von Machthaber Baschar al-Assad begonnen hatte, waren Hunderttausende Syrerinnen und Syrer nach Deutschland geflohen. Nach 13 Jahren Krieg hat nun eine Rebellenkoalition unter Führung der Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS) die Kontrolle übernommen. Der entmachtete Assad flüchtete nach Moskau.