Aus Sachsen-Anhalt wurden im vergangenen Jahr 654 Menschen ohne Bleiberecht in andere Länder abgeschoben. Dies sei ein Anstieg um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahr mit insgesamt 535 Abschiebungen, teilte das Innenministerium am Samstag in Magdeburg mit. Hauptherkunftsländer der Abgeschobenen seien Georgien, Indien, Afghanistan, Nordmazedonien und Syrien gewesen. Die Zahl der freiwilligen Ausreisen sei im gleichen Zeitraum um mehr als 27 Prozent von 473 auf 601 angestiegen.
Die Zahl der Ausreisepflichtigen ist den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt gesunken. Zum Stand 31. Dezember 2024 waren demnach laut Ausländerzentralregister insgesamt 4.711 Ausreisepflichtige im Bundesland registriert. Dies sei der niedrigste Wert seit Dezember 2014, hieß es. Zum 31. Dezember 2023 seien noch 5.779 Ausreisepflichtige registriert gewesen. Die Hauptherkunftsländer seien Indien, die Russische Föderation, Syrien, die Türkei und Guinea-Bissau.
Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) forderte, der Bund müsse auch Abschiebungen in wenig bis gar nicht kooperierende Herkunftsländer ermöglichen. Alle Möglichkeiten müssten ausgeschöpft werden, um die Kooperationsbereitschaft von bislang unkooperativen Herkunftsstaaten zu erhöhen. Alle diplomatischen, aufenthaltsrechtlichen, wirtschaftlichen und entwicklungspolitischen Schritte dazu müssten „konsequent ergriffen werden“.
Die wichtigsten Herkunftsländer der in Sachsen Anhalt eintreffenden Asylsuchenden seien 2024 Syrien, die Türkei, Afghanistan, Indien und Kamerun gewesen, hieß es. Die Schutzquote habe bei knapp 52 Prozent gelegen.