Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wird in diesem Jahr mit der Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Die 102-Jährige werde für ihre besonderen Verdienste im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus geehrt, erklärte Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in Düsseldorf. Friedländer sei „eine unerschütterliche Kämpferin gegen Hass und Ausgrenzung“, die die Arbeit gegen das Vergessen zu ihrem Herzensanliegen gemacht habe. „Sie setzt sich für genau die Werte ein, für die auch Mevlüde Genç stand: Toleranz und Versöhnung zwischen den Kulturen sowie ein friedliches Miteinander der Religionen.“ Die Auszeichnung soll am 4. Juni im Bode-Museum in Berlin überreicht werden.
Margot Friedländer, 1921 in Berlin geboren, stammt aus einer jüdischen Familie. Sie wurde im Juni 1944 ins KZ Theresienstadt deportiert, überlebte den Holocaust und wanderte 1946 nach New York aus. 2003 kehrte sie auf Einladung des Berliner Senats ein erstes Mal nach Deutschland zurück, weitere Aufenthalte folgten. 2010 ließ sich Friedländer dauerhaft in einem Seniorenheim in Berlin nieder und wurde wieder eingebürgert. Seither engagierte sie sich als Überlebende und Zeitzeugin des Holocaust in der Erinnerungsarbeit, mit Lesungen und Vorträgen und vor allem bei hunderten Besuchen an Schulen.