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Polizei ermittelt mutmaßlichen Verfasser von Drohbriefen an Muslime

Seit 2017 haben vor allem Moscheegemeinden in vier Bundesländern Drohbriefe erhalten. Jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen geschnappt. Offenbar handelte er nicht politisch – sondern aus Rache.

Die Polizei hat den mutmaßlichen Verfasser der Drohbriefe festgenommen (Symbolbild)
Die Polizei hat den mutmaßlichen Verfasser der Drohbriefe festgenommen (Symbolbild)Imago / Jochen Tack

Die Polizei Osnabrück hat den mutmaßlichen Verfasser der rechtsextremen Drohbriefe an verschiedene Moscheegemeinden in Deutschland ermittelt. Ein 50 Jahre alter Mann aus Hagen in Westfalen habe die Taten gestanden, teilten Staatsanwaltschaft und Polizei in Osnabrück mit. Es handle sich nach dem bisherigen Ermittlungsstand um einen Einzeltäter und eine Beziehungstat.

Der Mann soll Droh- und Beleidigungsschreiben an muslimische Religionsgemeinschaften und vereinzelt auch andere öffentliche oder christliche Einrichtungen in Hessen, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen versandt haben. Insgesamt seien 41 Taten aus dem Jahr 2017 sowie von 2020 bis heute bekannt, hieß es.

Drohbriefe hatten rechtsextremen Inhalt

Die Drohbriefe hatten den Angaben zufolge größtenteils einen rechtsextremistischen Inhalt und wurden alle mit dem Namen einer tatsächlich existierenden Familie aus Osnabrück unterzeichnet. In einem Konflikt mit dieser Familie aus dem Jahr 2016 sieht die Polizei das Motiv für die Taten. Der Beschuldigte habe dabei einen finanziellen Schaden erlitten.

Eine politische Motivation schließen die Ermittler derzeit aus. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück ermittele jetzt gegen den Beschuldigten wegen übler Nachrede und Verleumdung, Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Verstoß gegen das Kunsturhebergesetz, hieß es.