Am Mittwoch, 20. September, um 19 Uhr findet in der Kirche St. Matthäus auf dem Matthäikirchplatz in Berlin-Tiergarten der dritte Abend der Gesprächs-und Lesereihe der Stiftung St. Matthäus: Belarus. Stimmen, Gedächtnis – die Zukunft auf dem Kulturforum statt.
In den Gesprächen und Lesungen mit Oppositionellen, Künstlern, Autorinnen und Autoren werden die Ursachen des Krieges und die Auswirkungen über die Grenzen des Landes dargestellt.
Was der Krieg in der Ukraine zerstört
“Der Krieg ist zurück in Europa” – diese seit dem 24. Februar 2022 oft geäußerte Ansicht ist ein Euphemismus. Der Krieg war seit dem 8. Mai 1945 vom Kontinent nicht verschwunden. Er setzte sich in anderen Erscheinungsformen fort, und er tobt mit äußerster Brutalität in der Ukraine, die nach dem Willen der russischen Führung zerstört werden soll.
Intellektuelle aus der Ukraine flüchteten aus der zerstörten Heimat und kamen in die Städte Europas. Sie leben, arbeiten, lernen und lehren hier – und weltweit. Ebenso Oppositionelle, die vor Repression und Terror ihre Heimat Russland und Belarus verließen. Autorinnen und Autoren aus der Ukraine, Russland und Belarus stellen in vier getrennten Veranstaltungen Texte über den Krieg und seine Auswirkungen über die Grenzen des Landes hinaus vor. Sie erkunden die Ursachen des Konflikts und sprechen über zukünftige Strategien.
Swetlana Alexijewitsch und Artyom Shraibman zu Gast
Die Schriftstellerin und Nobelpreisträgerin des Jahres 2015, Swetlana Alexijewitsch, und der Politologe und Journalist Artyom Shraibman – beide aus Belarus und beide im Exil – diskutieren im Gespräch mit Manfred Sapper, Chefredakteur der Zeitschrift Osteuropa, Kultur und Gesellschaft im doppelt okkupierten Belarus sowie die Exilliteratur des Landes.
Das Gespräch wird simultan von Irina Bondas und Maria Unrau übersetzt. Die Stiftung “St. Matthäus” bietet diese Veranstaltung auch im Livestream an.