Das Landgericht Berlin hat am Montag einen 43-Jährigen wegen des Mordes an seiner von ihm getrennt lebenden Frau zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Der aus Afghanistan stammende Mann sei für schuldig befunden worden, die Mutter der sechs gemeinsamen Kinder im April vergangenen Jahres mit einem Jagdmesser getötet zu haben, teilte das Gericht mit. (Az.: 529 Ks 5/22)
Nach den Feststellungen der Kammer habe er sie auf offener Straße in Berlin-Pankow abgepasst und sei an sie herangetreten, um sie zu töten. Er habe der sich wehrenden Frau mit einem mitgeführten Jagdmesser 13 Stiche und Schnitte, unter anderem in den Hals, zugefügt. Die Geschädigte sei innerhalb kürzester Zeit noch am Tatort an den Verletzungen verstorben. Bereits vor der Tat habe der Angeklagte mehrfach körperliche Gewalt gegenüber seiner Ehefrau angewendet und ihr gedroht, sie zu töten, sollte sie nicht zu ihm zurückkehren.
Der Angeklagte habe seine Ehefrau getötet, weil diese sich zunehmend seinen archaischen Wert- und Ehrvorstellungen widersetzt habe und in Berlin ein eigenständiges sowie selbstbestimmtes Leben habe führen wollen, hieß es. Er habe aus Rache für die Trennung, Eifersucht und Hass gehandelt. Die Tat stelle sich als klassischer Femizid dar, so der Vorsitzende in der mündlichen Urteilsbegründung.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es könne Revision eingelegt werden, hieß es weiter. Der Angeklagte bleibe weiter in Untersuchungshaft.