Gerechtigkeit stellt nach Meinung der Landesbischöfin der evangelischen Nordkirche, Kristina Kühnbaum-Schmidt, eine Voraussetzung für Frieden dar. „Es kann keinen dauerhaften Frieden geben, solange Ungerechtigkeit herrscht, Menschen verhungern oder wegen ihres Glaubens, ihrer Weltanschauung, ihrer Geschlechtszugehörigkeit oder ethnischen Herkunft unterdrückt, verfolgt oder diskriminiert werden“, sagt sie laut vorab veröffentlichten Auszügen zu Beginn der Jubiläumstagung zum 75-jährigen Bestehen des Deutschen Evangelischen Kirchentages (DEKT) am Donnerstag in Greifswald. „Frieden, wie der christliche Glaube, wie die Bibel ihn sieht, ist zutiefst verbunden mit Recht und Gerechtigkeit“, sagt Kühnbaum-Schmidt im Alfried Krupp Wissenschaftskolleg, wie die Nordkirche mitteilte.
Gerechtigkeit müsse verstanden werden als Teilhabe aller an einer sozialen Grundversorgung, die ein Leben in Würde ermöglicht, mit Zugang insbesondere zu Wasser, Gesundheitsversorgung und Bildung, so die Landesbischöfin, die auch Vizepräsidentin des Lutherischen Weltbundes ist. Sie würdigt der Mitteilung zufolge die Friedensarbeit, die der DEKT über viele Jahrzehnte geleistet habe. „Achtzehnmal fanden seit dem Zweiten Weltkrieg Kirchentage auf dem Gebiet der heutigen Nordkirche statt: viermal der DEKT in Hamburg, vierzehnmal die regionalen Evangelischen Kirchentage in der DDR in Schwerin, Rostock, Stralsund, Greifswald und Neustrelitz.“
Vor wenigen Tagen habe die Nordkirche, gemeinsam mit der Stadt Hamburg, eine Einladung an den DEKT für das Jahr 2029 ausgesprochen. „Wir freuen uns, wenn der Kirchentag diese Einladung annimmt und erneut viele Kirchentagsbesucher in Hamburg zu Gast sein werden“, sagt Kühnbaum-Schmidt.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag würde 1949 in Hannover gegründet. Am kommenden Wochenende feiert er seinen 75. Geburtstag in Greifswald. Der 39. DEKT wird vom 30. April bis 4. Mai 2025 in Hannover gefeiert. Im Jahr 2027 soll der 40. DEKT in Düsseldorf stattfinden.