Artikel teilen:

Kurzkritiken zu den Kinofilmen der kommenden Woche

In Zusammenarbeit mit dem Kinoportal filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission bietet die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) Kurzkritiken zu Filmen an, die ab Donnerstag, 13. November, in den deutschen Kinos anlaufen – sortiert nach Bewertung (siehe unten) und bei gleicher Anzahl der Sterne nach Alphabet:

In einem mysteriösen Dorf verharrt eine kleine Gemeinschaft in einem Zustand der Stagnation. Der bevorstehende Start eines Raumschiffs und das Verschwinden von Menschen stellen die herrschende Ordnung zunehmend infrage und wecken Bedürfnisse nach radikaler Veränderung. Als eine Art Endzeitparabel umkreist das beeindruckende Spielfilmdebüt Fragen nach gemeinschaftlichem Handeln und Vereinzelung, Widerstand und Kapitulation. Ein geheimnisvoller Film im Spannungsfeld von Konkretion und Abstraktion, der durch seine originäre Filmsprache fasziniert. – Sehenswert ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/621200/ein-schoner-ort

Eine unheilbar an Brustkrebs erkrankte Frau zieht in ein Hospiz, um dort ihre letzten Tage zu verbringen. Während sich ihre Familie – auch ihr kleiner Sohn – zunehmend von ihr zurückzieht, erlebt sie in Begegnungen mit Pflegerinnen und Mitbewohnern kurze Momente des Trosts. Der Film schildert schnörkellos den langsamen, unausweichlichen Prozess des Sterbens mit all seiner sozialen Isolation und den psychischen Herausforderungen. Zugleich fängt er den Alltag einer mit großem Feingefühl arbeitenden Einrichtung ein. Trotz einer teils lockeren Dramaturgie überzeugt er durch seinen präzisen Blick und nähert sich der Ungeheuerlichkeit der eigenen Vergänglichkeit unsentimental und authentisch. – Sehenswert ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624130/ich-sterbe-kommst-du

*

Weitere Fortsetzung der Magier-Thriller-Reihe, in der eine freche Truppe um drei Zauberlehrlinge die alten “Four Horsemen” herausfordert, was zunächst zu ambitionierten Wettbewerben führt. Dann aber schließen sich alte und junge Zauberkünstler zusammen, weil sie es mit einer skrupellosen Juwelenhändlerin zu tun bekommen, der sie einen Riesendiamanten abjagen wollen. Die visuellen Spektakel, die dabei aufgezogen werden, sind voller illusionistischer Tricks, architektonischem Blendwerk und doppelten Böden. Die Figuren wie der visuelle Glamour sorgen für großes Amüsement und feiern das Kino als wahre Kunst der Illusionen. – Sehenswert ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625069/die-unfassbaren-3-now-you-see-me

Ein aus dem Nahen Osten stammender Schriftsteller verstrickt sich in seinem Exil in Hamburg in eine immer ausweglosere Krise. Auf einer Hallig in der Nordsee will er sich das Leben nehmen. Doch eine ältere Wirtin inspiriert ihn dort dazu, dem Leben eine zweite Chance zu geben. Das poetische Drama ist nach “The Stranger” der Mittelteil einer Trilogie, in der die in Nordfriesland angesiedelte Realhandlung die eingefügten Traumszenen um ein arabisches Hirtenpaar überragt. Eine entschleunigt-intensive Studie über zwischenmenschliche Beziehungen, die von der Zwiespältigkeit des Erinnerns handelt und dem Trost, der im Loslassen liegt. Trotz einiger Längen ein berührender, nachdenklicher Film über das Leben in der Fremde und die Sehnsucht nach Heimat. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624178/yunan

*

Kurz nach dem Massaker vom 7. Oktober biedert sich ein israelischer Pianist bei der reichen Obrigkeit an, um ein besseres Leben zu führen. Als er für einen Oligarchen eine neue kämpferische Nationalhymne komponieren soll, droht er an seinen verratenen Idealen zu zerbrechen. Eine grelle Satire, die mit expressivem Schauspiel und experimenteller Montage eine nationalistische Gesellschaft karikiert, bevor sie sich an der Grenze zu Gaza zu einer Reflexion über die Zerrissenheit der israelischen Gesellschaft wandelt. Ein audiovisuell streckenweise vielschichtig und ambitioniert inszenierter Film, der mit seiner zur Schau gestellten Theatralität und seiner grob geschnitzten Kritik jedoch zu oft auf der Stelle tritt. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625312/yes-2025

*

Behutsam und mit poetischer Melancholie nähert sich der Dokumentarfilm einer Gruppe queerer, sexpositiver Menschen in Berlin an, die sich – ausgehend von einem intimen Wahrheit-oder-Pflicht-Spiel – gedanklich und sexuell miteinander austauschen. Die vorurteilsfreie und explizite Annäherung an eine Sexualität, die soziale Normen überschreitet, gerät weder schlüpfrig noch naiv und verknüpft die sexuelle Identitätsfindung der Mitwirkenden auf subtile Weise mit den Schmerzen und Abgründen ihrer Biografien wie der menschlichen Existenz. – Ab 18.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/625311/truth-or-dare-2024

Eine junge Schriftstellerin (Jennifer Lawrence) zieht mit ihrem Freund (Robert Pattinson) von New York aus in den Mittleren Westen aufs Land, wo sie im Haus eines verstorbenen Onkels eine Familie gründen. Doch nach der Geburt eines Kindes ist die Anfangseuphorie bald verflogen, als sich die Frau in die Rolle der Mutter gedrängt fühlt, während sich ihr Freund einen Hund anschafft. Die exzessive Erkundung einer postnatalen Depression mit wüsten Gewalt-, Angst- und Sexfantasien mündet in verstörende Handlungen, deren seelische Grundierung trotz einer großartigen Hauptdarstellerin oft plakativ und unglaubwürdig wirkt. Ein visuell eindringlicher, inhaltlich aber eher zwiespältiger Film. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624026/die-my-love

In einem alten Sanatorium im Harz kümmern sich Therapeuten aus unterschiedlichen Bereichen um Menschen mit psychosomatischen Störungen. Während eine Historikerin über die Geschichte des Hauses forscht, lernen sich zwei Gäste kennen, die hier ihren inneren Frieden suchen. Ein Hybrid aus Dokumentation und Fiktion, in dem Schauspieler als Patienten zu sehen sind, die ausführliche Einblicke in die therapeutische Arbeit ermöglichen und zugleich doch nur skizzenhaft entworfene Charaktere verkörpern. Ein stimmungsvoll gefilmtes Experiment mit einem interessanten Schauplatz, das allerdings langatmig erzählt ist und seine unterschiedlichen Elemente oft ohne erkennbaren Mehrwert miteinander kombiniert. – Ab 16.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624883/formen-moderner-erschopfung

Ein unauffälliger Angestellter (Matthias Schweighöfer) leidet darunter, dass er von allen übersehen wird. Als er sich auf einen teuflischen Pakt einlässt, gehen seine Wünsche plötzlich in Erfüllung. Doch sein Mephisto-hafter Wohltäter (Henry Hübchen) wartet bereits darauf, Bilanz zu ziehen. Der prominent besetzte Film entfaltet als moderne Parabel ein Spiel zwischen Realität und Utopie, in dem Versuchung, Image und Selbstverlust thematisiert werden. Die Romanverfilmung stellt grundlegende Fragen nach menschlicher Sehnsucht, dem Preis von Erfolg und der Illusion erfüllter Wünsche, besitzt aber große erzählerische und visuelle Schwächen und wirkt seltsam künstlich. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/624939/das-leben-der-wunsche

*

Zwei Tage vor Weihnachten wird eine alleinstehende Französin zum Geburtstag von ihrer Familie überrascht und mit deplatzierten Geschenken überhäuft, obwohl sie Präsente nicht ausstehen kann. Bei ihrer Schwester sorgt ein gedankenloses Mitbringsel sogar für eine handfeste Ehekrise. Die unterschiedlichen Episoden des luftigen Reigens aus Schenken und Beschenktwerden finden erst am Weihnachtsfeiertag zusammen. Eine auf eingängige Unterhaltung gebürstete Komödie, die ihre anvisierte Bissigkeit nie erreicht und sich in läppischen Scheinproblemen verliert. – Ab 14.

Ausführliche Credits, Texte und Bilder bei filmdienst.de: https://www.filmdienst.de/film/details/623735/das-perfekte-geschenk

Zwei Schauspieler erarbeiten ein Theaterstück. Im Probenraum geht es um den Text, Interpretationen und die Suche nach dem passenden Ton. Der Spielfilm vermittelt hautnahe Einblicke in die Routinen, Konflikte und Eigenheiten des Schauspielerlebens.

Ein aufstrebender Footballspieler steht kurz vor dem Sprung in die Profiliga, als ein brutaler Angriff seine Karriere jäh stoppt. Schwer verletzt und ohne Perspektive nimmt er das Angebot eines legendären Ex-Champions an, sich auf dessen abgelegenem Anwesen zu erholen und zu trainieren. Was als zweite Chance beginnt, wandelt sich allmählich zur Gefahr. Der vielversprechende Mentor entpuppt sich als unberechenbare Macht. Die Grenzen zwischen Förderung und Manipulation verschwimmen.

Dokumentation über einen Mann mit extremistischer Vergangenheit, der seinem alten Leben den Rücken gekehrt hat und sich heute ehrenamtlich der Jugendarbeit in einem lokalen Fußballverein widmet. Viele der Spielerinnen und Spieler stammen aus geflüchteten Familien und stehen vor den Herausforderungen von Integration, Identität und der Suche nach Arbeit. Auf dem Platz wird der Trainer für sie zu einer wichtigen Bezugsperson, die Verantwortung übernimmt und Orientierung gibt. Trotz seines großen Engagements bleibt seine Tätigkeit unbezahlt, da es an öffentlichen Mitteln fehlt.

l

.

Nach einem schweren Unfall liegt der Ehemann im Koma. Verzweifelt weigert sich die Frau, ihn aufzugeben, und wagt mithilfe einer neuartigen Technik den Eintritt in seine Traumwelten. Dort begegnet sie einem Mann, der sie nicht erkennt, sondern in die Rollen seiner nie verfilmten Drehbücher schlüpft. Während sie versucht, die Erinnerung an ihre gemeinsame Liebe zurückzuholen, verschwimmen die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie

Abenteuer; Großbritannien/USA 2025; Regie: Edgar Wright.

Neuauflage des dystopischen Science-Fiction-Romans von Stephen King, der bereits 1987 mit Arnold Schwarzenegger verfilmt wurde.

Als sein Vater in Kalabrien an Alzheimer erkrankt, beschließt sein Sohn, aus Deutschland in die Heimat zurückzukehren. Dort begegnet er auch seinem jüngeren Bruder, der arbeitslos ist. Um ihrer Mutter und ihrem Vater beizustehen, müssen sie sich gegenseitig unterstützen und ihre persönlichen Rivalitäten begraben. In dem autofiktionalen Film befragt Regisseur Antonello Scarpelli seine eigene Familie zu den Schwierigkeiten des Miteinanders, zum Vergehen der Zeit und dazu, was passiert, wenn Beziehungen allmählich erodieren.

*******************************************************************

ZU DEN BEWERTUNGEN NACH ANZAHL DER STERNE:

5 Sterne: herausragend, ein Meisterwerk

4,5 Sterne: eindrucksvoll, ausgefeilt, lange nachwirkend

4 Sterne: sehr gut, ambitioniert, lohnenswert

3,5 Sterne: beachtlich, gekonnt, anregend

3 Sterne: solide und interessant

2,5 Sterne: ganz okay, guter Durchschnitt

2 Sterne: wenig aufregend, Mittelmaß

1,5 Sterne: inkonsequent, mit Schwächen

1 Stern: dürftig, enttäuschend

0,5 Sterne: schlicht, dilettantisch

0 Sterne: ärgerlich, anstößig, eine Zumutung