Israelischer Friedensaktivist Uri Avnery gestorben
Tel Aviv – Der israelische Journalist und Friedensaktivist Uri Avnery ist tot. Der Träger des „alternativen Nobelpreises“ starb im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Tel Aviv, wie die Organisation „The Right Livelihood Award“ in Berlin bestätigte. Die Stiftung vergibt seit 1980 den „alternativen Nobelpreis“. Diesen Preis hatte der 1923 als Helmut Ostermann im westfälischen Beckum geborene Avnery 2001 gemeinsam mit seiner Frau Rachel für das von ihnen gegründete Projekt „Gush Shalom“ erhalten. Rachel Avnery starb bereits 2011. Mit der Initiative setzte sich das Ehepaar für Dialog und Verständigung zwischen Israelis und Palästinensern ein. Uri Avnery habe sich bis zuletzt für Frieden in der Region eingesetzt, erklärte „Gush Shalom“. epd
Appell gegen Verunglimpfung junger Flüchtlinge
Berlin – 50 Verbände und Organisationen fordern in einem Appell, die Verunglimpfung jugendlicher Flüchtlinge zu stoppen. In die öffentlichen Debatten müsse wieder mehr Sachlichkeit einziehen, heißt es in dem in Berlin veröffentlichten gemeinsamen Aufruf. Darin werfen sie Politikern und Journalisten vor, jugendliche Schutzsuchende zunehmend pauschal als Kriminelle darzustellen. Politik und Medien scheuten sich nicht, „Kindern und Jugendlichen, die allein geflüchtet sind, niedrige Beweggründe zu unterstellen“, heißt es in dem Appell, den unter anderem die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas, Sozialverbände, Menschenrechtsorganisationen und Flüchtlingsräte unterschrieben haben. epd
Zahl der unter Armut leidenden Kinder viel höher als bekannt
Berlin – Die Zahl der Hartz-IV-Bezieher ist laut einer Studie trotz des Arbeitsmarktbooms seit 2011 nicht zurückgegangen. Sie liegt relativ konstant nahe der Sechs-Millionen-Marke, wie aus einer in Berlin veröffentlichten Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) hervorgeht. Die Zahl unter Armut leidender Kinder ist dem Deutschen Kinderschutzbund zufolge deutlich höher als bisher bekannt.
Der Kinderschutzbund macht folgende Rechnung auf: Für drei Millionen Kinder zahlt der Staat Sozialleistungen, damit deren Existenzminimum gesichert ist. Zählt man aber auch diejenigen Familien hinzu, die Anspruch auf Hartz IV, Kinderzuschlag oder Wohngeld haben, dies aber nicht nutzen, ist die Zahl der in Armut lebenden Kinder deutlich höher. „Denn viele Familien beantragen Leistungen erst gar nicht, die ihnen aufgrund ihres geringen oder fehlenden Einkommens eigentlich zustehen“, erklärte der Präsident der Organisation, Heinz Hilgers, in Berlin. epd